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Liebe Kollegen, liebe Zollsoft-Mitarbeiter,

derzeit arbeiten wir mit dem Pegasus2 M4 RAID im RAID5-Verbund an einem Mac Mini als Server. Anders als bei anderen Beiträgen hier im Forum zu lesen, war ein Weiterarbeiten bei einem Festplattenausfall problemlos möglich, weswegen ich gerne mit dem RAID weiterarbeiten möchte. Und doch würde ich gerne von den 4 1 TB HDD nun auf 4 500GB SSD umstellen, da besonders der Arbeitsplatz an der Anmeldung oft nervig lange Zugriffsdauern hat.

Der Versuch, eine HDD herauszunehmen und einfach die neue SSD einzubinden, schlug fehl. Ich vermute es liegt daran, dass die SSD nur die Hälfte des Speichers der HDD bietet. Aber Pegasus listet für das M4 auf, dass maximal 4x1TB HDD oder 4x500 GB SSD laufen können - nur kann ich ja nicht alle 4 Platten auf einmal wechseln.

Wie macht man das, ohne den Server komplett neu aufsetzen zu müssen. Macht der Versuch Sinn, 2 Festplatten gleichzeitig auszuwechseln, was bei einem RAID5-Verbund ja möglich sein sollte?
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RAID6-Level, nicht 5. Sorry.

3 Antworten

Hallo Kollege Freier,

eine 1:1 RAID-Kopie geht meines Wissens nur bei identischen FP (möglichst nicht nur gleiche Kapazität, sondern auch gleiches Produkt - aus Sicherheitsgründen aber unterschiedliche Produktionszeiten wg evtl. systematischer Hardware-Fehler).

Sie müssten also zunächst über den Rechner direkt starten ( Systemeinstellung> Startvolumen), dann alle Original-FP entfernen, anschließend Ihre neuen FP im RAID gemeinsam formatieren (Achtung evtl. notwendiger Rebuilt kann Stunden dauern!).  Dann 1 Original FP via extra externes Laufwerk anschließen (geht notfalls auch über langsameren billigeren SATA-USB-Adapter) und diese FP dann auf das RAID klonen: entweder via Festplatten-Dienstprogramm oder mit CCC (Carbon-Copy-Cloner - gruß an Kollegen Balogh..). Neustart dann wieder vom RAID. Das resultierende RAID hat allerdings eine neue UUID, d.h. Zollsoft muss Ihnen Tomedo erst wieder auf diesem Startlaufwerk freischalten .

Edith 27. November: das oben beschriebene Vorgehen gilt natürlich nur für ein RAID eins. Das korrekte Vorgehen bei  RAID 5 hat in einem weiteren Beitrag Herr Hase beschrieben.  Eine so entscheidende Veränderung in der EDV sollte möglichst Ihr IT Experte machen; In unserer kleinen Praxis verwenden wir ein USB RAID Level 1 und das von Kollegen Balogh empfohlene CCC, um auf  externen  Festplatten eine zusätzliche Sicherung zu haben.  Diese Festplatten lagere ich daheim im Tresor.
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Auch an Sie einen schönen Gruß Herr Krause
Herzlichen Dank für Ihre Mühe. Der Umzug scheint umständlicher zu sein, als erwartet. Als Alternative hatte ich mir noch gedacht, dass ich ja vorübergehend die intere FP nutzen könnte, statt dem RAID.
Natürlich, clonen sie dorthin mit CCC und lassen sie von Zollsoft die UDID ändern. Ich bin so auf das Interne umgezogen und auch gar nicht mehr zurück.
Hallo Herr Balogh

in Ihren früheren Beiträgen zum Thema RAID habe ich gelesen, dass Sie sich ganz davon verabschiedet haben und "nur" tgl. Backups machen. In unserer Zweierpraxis laufen ununterbrochen Sono,- Endoskopie-, Röntgen- und Laborbefunde zusätzlich zu den Anamnesen und Rezepten etc. in die Speicher. Ich wäre, glaube ich, gar nicht in der Lage, bei einen Crash der einizigen Platte im Produktivbetrieb alles aus dem Gedächtnis nachzutragen. Wie lösen Sie dieses Problem oder stellt es sich bei Ihnen nicht?

Dass es unwahrscheinlich ist, dass die interne Platte crasht ist sicher richtig, aber unruhig würde es mich doch machen.
@Kollegen Balogh: Gruß zurück!

@Kollegen Freier: beim geplanten vorübergehenden Umzug auf die interne FP und anschließenden Kopieren auf das neue RAID bräuchten Sie zweimal die Freistellung von Zollsoft (eigene Erfahrung: dauert eigentlich nur wenige Sekunden; aber der jeweilige Support-Mitarbeiter macht das nur, wenn er eine Rückversicherung hat und überzeugt ist, daß Sie genau wissen, was Sie machen. Ansonsten hätten Sie nämlich erhebliche Probleme bei 2 verschiedenen "Original-Versionen": wenn man da einfach weiter arbeitet, gibts erhebliche Datenprobeme....)
Einen Tag können wir in unserer ebenfalls Zweierpraxis rekonstruieren, wenn es denn mal vorkommt. Wie an andere Stelle beschrieben überwache ich mit DriveDx die Platte auch. Sie meldet sich wenn sie sterben will. Wenn sie rapide schlechter werden sollte würde ich auf einen anderen Mac umziehen. Lässt sich das RAID überhaupt mit Filevailt verschlüsseln?
Meines Wissens geht eine FileVault Verschlüsselung am RAID nicht. Aber das RAID in einen abschliessbaren Serverschrank zu stellen, müsste eigentlich ja auch reichen? Die wöchentlichen Backups liegen im Safe. Habe ich daher auch nicht verschlüsselt. Nur für die täglichen Back-ups muss ich noch eine gute Lösung finden. Kommen aber wahrscheinlich auch in den Serverschrank.

Datenschutz ist wichtig, die Mühen haben aber auch Grenzen. Wenn der Bundestag gehackt werden kann, dann kann es meine bescheidene Praxis schon lange.... Egal was ich alles veranstalte.
Ist der Serverschrank Ziegelsteinsicher? Fragen sie Herr RA Frotscher mal was sie zu tun haben wenn der unverschlüsselte Server geklaut wird. Na gut ich sage es Ihnen: entweder alle Patienten anschreiben die sie jemals in der Praxis hatten oder eine Zeitungsannonce. Beides Klasse. Da verliere ich lieber einen Tag. Da habe ich ja gerade das  ultimative Argument gefunden die interne Platte zu benutzen!
Ach ja, was gerne vergessen wird: Genauso wichtig wie die technischen Massnahmen halte ich aber auch, dass in meiner Praxis-Haftpflichtversicherung entsprechende Angriffe aus dem Internet inklusive der Folgen wie Ausfall der Praxis etc. versichert sind.

Ziegelsteinsicher? Sie machen mir Angst, Herr Balogh... ;-)

Hallo Herr Krause,

mir wird Angst und Bange:

Dann 1 Original FP via extra externes Laufwerk anschließen (geht notfalls auch über langsameren billigeren SATA-USB-Adapter) und diese FP dann auf das RAID klonen: entweder via Festplatten-Dienstprogramm oder mit CCC (Carbon-Copy-Cloner - gruß an Kollegen Balogh..). Neustart dann wieder vom RAID.

Wenn Sie damit bei RAID Level 5 Erfolg haben, Respekt! Dann bekommen Sie von mir eine Flasche Sekt und ich suche mir einen neuen Job...

1. Beim RAID Level 5 mit 4 Platten verteilen sich die Daten auf 3 Platten, auf der 4. Platte wird die Parität geschrieben. Die Plattenverteilung ist bei jedem Byte unterschiedlich. Es ist somit genau eine Platte redundant, die aus den andern 3 Platten restauriert werden kann.

2. Platten im RAID können nur gegen mindestens gleich große Partitionen getauscht werden, die RAID-Konfiguration und -größe richtet sich nach der kleinsten Platte. Bauen Sie eine kleinere Platte ein, würde das RAID zerstört.

3. Wenn Sie die Platten aus dem RAID ausbauen, BITTE BESCHRIFTEN: Bay 1, 2, 3, 4, die sehen alle gleich aus, und wenn Sie die Platten durcheinanderbringen, ist das RAID hinterher auch kaputt.

4. Sie können ein neues RAID mit 4 SSDs konfigurieren, das RAID wird dadurch deutlich schneller.

 

Meine Frage: Wie möchten Sie eine der 4 alten RAID-Platten auf das RAID clonen? Auf einer Platte sind exakt 1/3 der Daten, und das auch noch wild verteilt. Wenn Sie eine Platte auf das RAID kopieren, haben Sie dort Datenschrott. Merken Sie dann, dass das nicht geht und setzen dann die alten Platten falsch (s.o. beschriften...) in das RAID wieder ein, ist alles kaputt.

RICHTIGES VORGEHEN:

1. Externe schnelle Festplatte besorgen, auf die das gesamte RAID mit CCC kopiert wird.

2. Alte Platten ausbauen und beschriften, RAID neu konfigurieren mit SSDs (ausreichend groß, ausschließlich 24/7 Server-SSDs verwenden)

3. Daten zurückkopieren mit CCC.

Auch das richtige Vorgehen ist auf (Ihre) eigene Verantwortung! Alternativ können Sie auch einen IT-Fachmann Ihres Vertrauens damit beauftragen...

Viele Grüße

Günter Haase

Haase IT Soft & Service GmbH

PS: Möglicherweise funktioniert Ihre o.a. bei einem RAID Level 1 mit 2 gespiegelten Platten, muss aber auch nicht unbedingt klappen und wird im Service nur im Notfall gemacht. Bei 4 Platten mit RAID Level 5 ist der Crash vorprogrammiert.

Hallo Herr Hase,

 Selbstverständlich haben Sie recht. Ich habe mich bei meiner schnellen Antwort missverständlich ausgedrückt und das Vorgehen bei RAID Level 1 beschrieben. Meine Antwort sollte den Kollegen lediglich auf die Schwierigkeiten beim Umsetzen eines RAID hinweisen. Vielen Dank, das Sie nochmals auf dass korrekte Vorgehen bei RAID 5 hingewiesen haben.

Mit freundlichen Grüßen

W. Krause
Bei einem Raid6 sind höchstwahrscheinlich nicht die Festplatten das Bottlenck. Daher wird der Zugriff nicht sonderlich schneller werden wenn Sie die HDDs gegen SSD's austauschen.
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Danke für den Impuls - nur, wo würden Sie dann die Bremse vermuten?
Hallo,

Die Bremse ist zunächst einmal die CPU des Pegasus - diese würde die Paritäten auf SSD's auch nicht schneller rechnen als auf HDD's.

Den tomedo-Server schneller zu machen ist leider nicht zielführend. Die größte Bremse im System ist die interne Datenbank des Clients. Der Server ist sauber programmiert und pfeilschnell... deswegen läuft er auch problemlos auf einem alten schrottigen MacMini.

Wenn Sie tomedo also schneller machen wollen, dann müssen Sie neue clients kaufen :(

So lange würde ich ihnen empfehlen den Pegasus so zu lassen wie er ist.

VG

JM
Hier hat einer mal das Pegasus mit SSD's getestet... ist nicht sonderlich schneller :)

https://www.anandtech.com/show/8421/promise-pegasus2-m4-4x1tb-review/3
Ich muss hier widersprechen: Vor allem bei großen Karteikarten ist tatsächlich oft der Server das Bottleneck und nicht der Client. Wenn Sie lange die schwarzen Fortschrittsfenester wie "Lade Patientendetails..." sehen liegt es am Server. Zum Test für einen Patienten, den Sie noch nicht aufgerufen und noch nicht in der Tagesliste haben, aus der Suche heraus direkt die Kartei öffnen. (Wenn der Patient schon in der Tagesliste ist, lädt tomedo die Patientendetails opportunistisch im Hintergrund wenn gerade nichts zu tun ist.)

Wenn Sie für bereits geladene Patienten die Kartei öffnen und das Fenster sich langsam aufbaut oder das Scrollen durch die Kartei langsam ist oder die Medikamentensuche langsam ist, dann liegt es am Client.

Dass der Promise-RAID-Controller langsam ist stimmt. Unter anderem deshalb empfehlen wir auch inzwischen das Areca-RAID mit SSDs. Einbau von SSDs in das M4 kann aber durchaus helfen - im oben verlinkten Artikel war das Random-Read ja immerhin um Größenklassen schneller. Ein Praxistest durch uns mit dem Promise R4 (das den gleichen Controller verwendet wie das M4) hat gezeigt, dass der tomedo-Server mit SSDs im R4 deutlich schneller ist als mit HDDs.

Bzgl. Umzug: Vielleicht Klonen auf die interne Platte und - erst wenn es dort ordentlich läuft - RAID-Platten austauschen und Rückklonen von intern aufs RAID?
Hallo Herr Zollmann,

Sie haben natürlich recht wenn es um "lade Patientendetails" geht. Ich habe zwar nie HDDs verwendet, kann ihnen aber versichern, dass es zwischen einem 2010er Macmini mit 1,4Ghz und 4GB Ram und einem 2017er Xeon-D-12Core mit 64Gb Ram (Postgres wurde auch optimiert) im täglichen Gebrauch keinen spürbaren Unterschied gibt.

Das Bottleneck in Tomedo bleiben die Aufrufe der internen Datenbanken wenn man z.B. innerhalb von Formularen eine Diagnose hinzufügen möchte.... dann dreht sich der bunte Ball...
Herzlichen Dank für die rege Teilnahme an der Diskussion.

Ich denke, ich werde es zwischen den Jahren einfach einmal ausprobieren und dann berichten. Hoffentlich ist bei Zollsoft dann jemand erreichbar...

Warum ich zweimal eine Freigabe von Zollsoft brauche, ist mir noch nicht ganz klar, da ich bei der Zwischenspeicherung der Daten auf der internen Festplatte nicht arbeiten will. Die endgültige Freigabe auf dem neuen RAID6 Verbund auf SSD reicht mir ja.

Frohe Festtage und beste Grüße

Gerald Freier
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So, nach (vielen Dank!) sehr reger Diskussion hier meine Erfahrungen: Das RAID läuft nun auf SSD: Keine wesentliche Leistungssteigerung. Nach und nach die Clients auf neue Mac Minis ausgetauscht: SEHR deutliche Leistungssteigerung.
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