Es wird ja ganz gerne gegen die Preise für die Selektivverträge gestichelt... Was dabei leider immer unterschlagen wird: Wir haben bislang mehr als 200 verschiedene Selektivverträge in tomedo umgesetzt. Viele davon kommen mit komplett eigenen Anforderungskatalogen, erfordern eigene Zertifizierungen und haben quartalsweise Anforderungsänderungen, welche wiederum regelmäßige Re- und Neuzertifizierungen verlangen. Die Kosten hierfür werden aktuell nicht mal im Ansatz durch die von uns erhobenen zusätzlichen Aufschläge gedeckt. Das bedeutet, dass die Entwicklung der Selektivverträge zu einem großen Teil aus der tomedo-Miete aller Ärzte finanziert wird - also auch derer, die überhaupt keine nutzen. Das ist aus meiner Sicht trotzdem fair, da die Hausärzte ja auch nicht immer von Weiterentwicklungen an z.B. augenärztlichen oder psychotherapeutischen Funktionen profitieren, diese aber genauso durch die Grundmiete mit finanzieren.
Unfair wäre es aber, wenn wir jetzt die Weiterentwicklungen im HzV-Bereich den anderen Entwicklungen vorziehen würden. Vielmehr muss es unsere Aufgabe als zollsoft sein, unsere Entwicklungsressourcen so gleichmäßig wie möglich allen unseren Kunden zugute kommen zu lassen - und dazu gehört auch immer die Abwägung zwischen dem Entwicklungsaufwand den ein einzelnes Feature kostet und dem Nutzen, den es bringt. Ich lehne mich mal so weit aus dem Fenster zu behaupten, dass uns diese "Gratwanderung" bislang (meistens) recht gut gelungen ist und wir uns auch hierin stetig verbessern. Was ich ganz entschieden zurückweisen möchte ist der Vorwurf, wir würden HzV "stiefmütterlich" oder mit wenig Priorität bzw. "Elan" behandeln. Das Gefühl mag vielleicht aufkommen, weil wir ein/zwei recht "laute" Vertreter der Hausärzteschaft hier im Forum haben, ich kann Ihnen aber versichern, dass wir da vollkommen neutral sind. Wir priorisieren ganz sicher nicht nach Fachgruppe - aber genauso sollten wir auch nicht nach der Lautstärke einzelner Anwender priorisieren.
Erlauben Sie mir noch zwei Sätze zu dem Vergleich, den Sie ja auch an anderen Stellen im Forum ganz gerne anbringen: Wir liegen mit den bestehenden Komfortfunktionalitäten für unterschiedlichste HzV-Verträge bereits deutlich über den jeweiligen "Pflichtanforderungen" und - meines Wissens nach - auch deutlich über dem, was viele andere Programme an Möglichkeiten bieten. Der Vergleich mit einem Programm, was (nach meinem Kenntnisstand) fast keine Funktionen bietet, die über die jeweiligen Anforderungskataloge hinausgehen - und zudem auch viele Verträge gar nicht unterstützt - ist da irgendwie ein bissl unfair...