Der große Vorteil der Linux Variante ist, dass sie diese auf theoretisch jeder x86 / x64 Hardware laufen lassen können. Gehen wir aber von den empfohlenen Systemen aus (Beispiel zollsoft Linux Server), so erhalten sie als Administrator verschiedene Vorteile, welche aktuell nicht für einen Mac verfügbar sind:
- LOM / IPMI - sie können das Gerät über das Netzwerk oder VPN ansteuern, selbst wenn der Computer heruntergefahren ist. Sie haben Zugriff auf eine Netzwerkbasierte Fernsteuerung im Browser, welche Ihnen vollen Zugriff auf das Gerät gibt, als würden Sie mit Bildschirm und Tastatur davor sitzen. Dies hilft z.B. falls sie den Server einmal aus der Ferne "hard resetten" müssen.
- Unterstützung für RAID Systeme und andere Redundanzsysteme auf Betriebssystembasis. Der Linux Server unterstütz von Haus aus die üblichen Serversysteme der bekannten Hersteller. Somit können Sie problemlos Redundant aufgebaute Systeme erwerben, welche die Verfügbarkeit und Betriebssicherheit deutlich erhöht. Dies steht bei einem Mac mini nicht zur Verfügung
- DIe Hardware ist auf Dauerbetrieb und für häufiges Lesen und Schreiben von Daten ausgelegt. Zwar bietet Apple hochperformante Systeme an, jedoch sind diese für den "normalen" Benutzerbetrieb und nicht auf den Dauerbetrieb als Server ausgelegt. Die Lebensdauer, insbesondere von internen SSDs dürfte somit deutlich unter Serverhardware liegen und die Performance kann ebenfalls bereits nach kurzer Nutzungszeit von 1-2 Jahren deutlich leiden.
- Möglichkeit der Virtualisierung von Windows Systemen für den Praxiseinsatz (z.B: Viewerstationen für EKG etc.). Bei größeren Praxen ist hierdurch auch eine Hochverfügbarkeit sowie Skalierung möglich.
Der Preisunterscheid liegt, je nach Serverausstattung, bei ca 300 - 500€ (bei einem kleinen Server, Vergleichbar wurde Mac mini mit ARECA RAID und Server SSDs gewählt).
Die Leistung von tomedo ist natürlich auch von Netzwerkinfrastrukturen abhängig, jedoch sollte ein Netzwerk mit normalen 1Gbit/s Verbindungen ausreichend Leistung haben für den Datenaustausch von tomedo. Wichtiger sind hier Zugriffszeiten auf Daten der Serverfestplatte (Lese- und Schreibraten, kontinuierlich) sowie der allgemeine Overhead (Leistung die durch Systemdienste belegt wird) aus dem Betriebssystem. Diese sind im allgemeine unter Linux niedriger als unter macOS. Zusätzlich ist durch die etablierte Linuxplattform, die sehr viel Wert auf Rückwärtskompatibilität legt, eine langjährige gute Unterstützung auch älterer Hardware gegeben. Zusätzlich wird auch Software langfristig gepflegt. Apple schneidet hier gerne alte Zöpfe ab und es besteht die Möglichkeit von einem auf das andere Betriebssystem Update wichtige Funktionen zu verlieren, die für den Serverbetrieb notwendig sind.
Für fast alle Linuxserver, die wir betreuen, sehen wir eine sehr hohe Verfügbarkeit und so gut wie keine Probleme mit dem Dauerbetrieb. Im Vergleich zu den macOS Servern haben wir deutlich weniger Probleme im Alltagsbetrieb sowie bei Aktualisierungen und Wartungen. Für die tägliche Verwaltungsarbeit am Server steht Ihnen, genauso wie bei macOS Servern, die bekannten tomedo Server Tools zur Verfügung. Für tiefergehende Verwaltung ist auch eine VNC Desktopoberfläche verfügbar. Diese wird aber selten benötigt, da der Großteil der Wartungsarbeiten über die Servertools möglich sind.
Am Ende bleibt die Entscheidung auf Ihrer Seite - sowohl Linux als auch macOS können als Server verwendet werden. Für welche Plattform Sie sich entscheiden bleibt bei Ihnen. Aus der Sicht eines ITlers und Dienstleisters liegen in meinen Augen die Vorteile aber bei der Linux Plattform, da diese Zukunftsfähiger ist, stabiler läuft und Flexibilität bei der Hardwareauswahl bietet.