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Liebe Tomedianer,

es ist jetzt über ein Jahr her, seit ich in diesem Forum den dringenden Wunsch geäußert hatte, dass wir (und auch andere) gerne eine Kopplung von Tomedo und Doctolib hätten. Nochmals zur Info: Doctolib ist mittlerweile Marktführer im Bereich Online-Buchung für Arzttermine und wird von sehr vielen (Windows-basierten) PVS unterstützt bzw. wird angebunden.

Mich ärgert es jeden Tag wieder, dass wir gezwungen sind, in zwei verschiedenen Programmen (Tomedo und Doctolib) zu arbeiten. Die Patientenstammdaten doppelt aktuell zu halten, und für die Auswahl von Folgeterminen wieder das Programm zu wechseln. Das sind Brüche im Workflow, die eigentlich nicht sein müssten uns aber Zeit und Nerven kosten.

Um das klar zu stellen: Ich bin großer Fan von Tomedo, habe (früher) auch schon einigen Kollegen Tomedo empfohlen und bin von den Features und der Problemlösung auf dem "kurzen Dienstweg" bei Zollsoft begeistert. Aber dieses kleine Paradies "Tomedo" bezahlen wir mit vielen Nachteilen. So gib es beispielsweise nach dem Ende des Mac-Supports von Dragon keine vernünftige Diktatfunktion (Ja, Zollsoft arbeitet an einem Ersatz!), es gibt keine Mac-basierte Spiroergometrie und lediglich ein Langzeit-EKG auf Mac Basis ist auf dem Markt verfügbar usw. usw....... Von der fehlenden KIM (bis Zollsoft soweit ist) ganz zu schweigen.

Ich würde mir deshalb von Zollsoft wünschen, dass wir wenigstens in dem "Biotop" in dem wir uns mit Tomedo befinden, ohne Brüche im Workflow arbeiten können. Nach Auskunft von Doctolib ist eine Kopplung relativ problemlos realisierbar (haben viele andere PVS ja auch schon gemacht). Aber es muss von Zollsoft auch der Wille dazu da sein!

Mit besten Grüßen aus München!

J. Rieber
Gefragt von (470 Punkte)
+1 Punkt

2 Antworten

Auf die Antwort von Tomedo bin ich sehr gespannt. Doctolib kostet monatlich fast 130 Euro pro Arzt. Für den online Kalender von Tomedo  gerade mal ein Bruchteil. Aufgrund der Corona Pandemie, haben wir unseren Online-Kalender sogar ausgeschaltet, um im Telefongespräch genau zu erfassen, ob der Patient in die Infektsprechstunde muß, oder nicht. Erst kürzlich habe ich ihn wieder eingeschaltet und war von der weiter entwickelten Funktionalität sehr begeistert!!

 Ich sah da keinen Nachteil zu Doctolib in der Funktionalität? Was wären die Vorteile?

Nur weil es der Marktführer ist? Wie schon gesagt auf eine Anwort freue ich mich.

Mit freundlichen Grüßen Karsten Herken
Beantwortet von (750 Punkte)
0 Punkte
Lieber Herr Herken,

bitte sehen Sie dazu gerne auch meinen ursprünlichen Post aus März 2020 an. Im Grunde genommen ist es so, dass 2/3 aller Patienten, die heute online einen Termin buchen, dies über Doctolib tun. Dafür laden Sie einmal eine App herunter und befinden sich dann im "Doctolib Universum". Die meisten Patienten bei uns haben vorher schon Termine bei ihrem Gynäkologen, Zahnarzt, Orthopäden etc. über Doctolib vereinbart bevor sie zu uns kommen. Wenn Sie dann einen Kardiologen (wie in unserem Fall) suchen, findet das alles über die App statt. Das perfide daran ist, wenn Sie z.B. einen Kardiologen in München über die App suchen, zeigt diese App alle Kardiologen in München an. Wenn Sie dann aber einen freien Termin suchen, werden Ihnen nur die Praxen angeboten, die auch bei Doctolib sind. Um es im Werbesprech zu sagen, profitieren wir vom "Cross marketing"

Bei uns finden mittlerweile fast 30% aller Buchungen online statt. Wir haben ein Überweisernetzwerk, das über einen speziellen link für ihre Patienten auch direkt bei uns online Termine vereinbaren kann. Auch nutzen wir für DMP Programme eine Recall Funktion, die man automatisch hinterlegen kann.  Patienten bekommen automatisch bei der Terminbuchung Unterlagen übermittelt, die sie schon vor der Ankunft in der Praxis ausfüllen können, SMS Erinnerung usw...

Kurzum, wir sind eigentlich, abgesehen von den gelegentlichen Serverausfällen, mit dem System sehr zufrieden. Aber es geht uns ja nicht nur um Doctolib. Andere Praxen verwenden Jameda oder ähnliche Systeme. Letzendlich sollte tomedo so offen sein, dass es mit alle diesen Systemen kompatibel ist und uns die Arbeit leichter macht!

Herzliche Grüße aus München!
Doctolib war bei mir auch vorstellig und mit gefällt die Firma nicht. Ich habe auf alles geantwortet "hab ich schon". Uns reichen auch die Tomedo Onlinetermine. Ich fände es besser wenn Zollsoft uns Tomedianer gegenseitig vernetzen würde.  Ich kann sie aber gut verstehen, keine Schnittstelle zu bekommen ist frustrierend wenn man ein Programm nutzen möchte. Das geht mir mit EcoDMS so, und das ist nicht mal ein Konkurrenzprodukt sondern wäre eine Sicherheitsergänzung. Doctolib ist aber tatsächlich ein Konkurrenzprodukt zu den Onlinterminen. Wenn sie es so sehr brauchen starten sie einen Crowdfund, fragen sie was das Feature kosten würde, zeigen sie Zollsoft wie viele Kollegen es haben wollen. Wenn sie genug Praxen zusamenbekommen klappt es vielleicht. Als Konkurrenzprodukt aber schwierig durchzubringen denke ich.
Ich finde ehrlich gesagt auch, dass zollsoft die Ressourcen in die Weiterentwicklung des OTK stecken sollte, anstatt immer mehr Schnittstellen zu entwickeln. Die gegenseitige Vernetzung z.B., die Kollege B. da vorschlägt, könnte ich mir als wertvolle Ergänzung vorstellen, um ein oben angesprochenes "Überweisernetzwerk" aufbauen zu können. Dann noch nahtlos die Videosprechstunde um die Möglichkeit Konsil erweitern, so dass man unkompliziert von Kollege zu Kollege kommunizieren kann, oft wären doch ein paar Worte zum Befund schneller und hilfreicher als per Brief bzw. Überweisungsschein...
Kann Ihre Haltung gut nachvollziehen. Der Punkt ist nur, aufgrund der geringen Marktbreite an Apple Produkten in der Praxis wird Tomedo (und damit OTK) immer ein Nieschenprodukt bleiben. Ausserdem kann ich mit Doctolib die Kommunikation mit den Patienten (Übermittelung von Befunden etc.) DSGVO konform abwickeln. Ich hab auch schon die "Gesundakte" versucht, ist aber deutlich komplexer. Und nicht jeder Patient möchte sich von jedem Arzt eine andere App runterladen. Am Ende ist es wie mit WhatsApp. Große Marktmacht, keiner findet es richtig toll, es gibt Alternativen. Aber- nachdem 'WhatsApp" der Platzhirsch ist, machen am Ende doch alle mit!

PS: Crowdfunding ist mir zu komplex. Da wechsle ich vorher das PVS

Gruß an alle!
Wir würden sicher mehr bekommen, auch Schnittstellen, wenn Zollsoft nicht durch die KBV mit teils unnützen Pflichtfeatures zugemüllt werden würde. Dann muss man noch global denken, wie was geht noch gar nicht, was kann Tomedo schon. Die KBV "Features" haben sicher prio 1 bei Zollsoft. Dann mit zweiter Priorität sollte meiner Meinung nach die Sicherheit kommen. An vielen Stellen ist Tomedo rechtlich extrem holprig wie bei der Revisionssicherheit. Wir brauchen Rechtssicherheit fiscal und gegenüber dem Patienten. Man sieht gut wie die DSGVO und GODB sich rüstet. Man muss Tomedo vertrauen können. Prio 3 sollte alles sein was schneller arbeiten lässt und Arbeitszeit spart. papierlos und mit Aktionsketten noch mehr manipulieren können. Das sieht man gut an der Klaproth Viruskette, da sind einige aufgewacht, auch ich. Rechtssicherheit und schnelleres Arbeiten bringt uns allen was.

Wenn man dann ehrlich  ist, ist Doctolob oder eine EcoDMS Schnittstelle nebensächlich weil es schon Onlinetermine gibt und aktuell noch nicht generierte PDF von Dokumenten könnte man automatisch in einen Ordner exportieren und einfach selbst  in Sicherheit bringen. Fakt ist, die KBV nimmt bei den Praxiverwaltungssystemen geschättzt 50% oder sogar mehr der Programmierzeit in Anspruch was die Gesamtentwicklung ausbremst.
Bei den ersten beiden Punkten bin ich voll bei Ihnen. Erfüllung der KBV Pflichten (über deren Sinnhaftigkeit man sich oftmals sicher streiten kann) und Rechtssicherheit sind für mich Punkte, die ich für ein PVS einfach mal voraussetzen muß.  Sonst sollten die Programme ja auch nicht durch die KBV zugelassen sein. Der Wert eines PVS bemißt sich meiner Meinung nach aber daran, was darüber hinaus getan wird, um uns die Arbeit zu erleichtern. Und da ist mein Anspruch einfach ein "seamless Workflow". Und wenn ich mich jeden Tag über die doppelte Stammdatenhaltung in 2 Systemen ärgere, komme ich irgendwann zu dem Punkt wo ich mich frage: will ich so weiter machen, oder mich doch in die eine oder andere Richtung entscheiden.

Ich verstehe die ihren Ärger sehr gut. Wenn man sich aber ansieht was das Ipad nach Abklärung der Rechtssicherheit bei den Unterschriften, Customformulare, Aktionsketten mit ihrern Auslösern und Bedingungen alles leisten können haben sie ihren "seamless workflow". Papierlos und die Ketten ist viel wert und ich glaube das kann keine andere Software. Das spart enorm Zeit. Die Vorteile von Doctolib verblassen in einem anderen Praxissystem ganz schnell wenn reguläre Arbeiten zum Alptraum werden.

Rechtssicherheit sind für mich Punkte, die ich für ein PVS einfach mal voraussetzen muß.  Sonst sollten die Programme ja auch nicht durch die KBV zugelassen sein.

Absolut, so sehe ich das auch,  das ist aber nicht so ganz einfach. Aktuell verfolgt Zollsoft die Taktik, "der Arzt hat die Verantwortung, für alles" Das ist auch OK nur muss man ihn informieren was alles rechtlich nicht abgesichert ist und muss ihm die mittel geben rechtliches ausserhalb Tomedo zu erledigen. Das ist aktuell nicht der Fall. Benutzt der Tomedo-user nur Tomedo ohne Papier als Datenspeicher, läuft er Gefahr bei einem Rechtsstreit oder fiscal grosse Probleme zu bekommen. Da hoffe ich Zollsoft etwas wachrütteln zu können. 

 

 

Sehr geehrter Herr Dr. Rieber,
liebe tomedo-NutzerInnen,

wir befinden uns in Gesprächen mit Doctolib, um geeignete Rahmenbedingungen für eine Schnittstelle zu finden.

Unabhängig davon arbeiten wir an einer Neuauflage unseres eigenen Onlineterminkalenders sowie an der verbesserten Integration unserer bestehenden Onlineangebote. Dabei ist u.a. die unkomplizierte Anbindung von Überweisern fest vorgesehen.

Danke, dass Sie Ihre verschiedenen Perspektiven und Meinungen zu diesem Thema hier mit uns teilen.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Berg-Johansen
Beantwortet von (4.2k Punkte)
+1 Punkt
na kuck :)
Ich begrüße ausdrücklich die Weiterentwicklung des Tomedo OTK. Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, wenn Doctolib meinem Kollegen der Platinstatus hat seine offenen Termine zuerst verbucht. Doctolib hatte auch bei mir sehr aggressiv Werbung betrieben. Wie ich hier in den Beiträgen lese waren sie damit sehr erfolgreich. Denn wenn schon 2/3 aller Patienten diese App nutzenhaben sie die magischen 40% für Marktmacht unter den Patienten erreicht. Unter den Ärzten auch schon?

WhatsApp hatte uns auch alle erobert. Aber wie man aktuell sieht geht es auch ohne WhatsApp.

 

Viele Grüße aus Berlin
Stimme Herrn Zwiesigk zu, Whatsapp habe ich gelöscht ("The social dilemma" auf Netflix sehr sehenswert) und das beste Beispiel an teils asozialem Gebahren und Zwangsregistrierung durch eine nichtstaatliche Einrichtung sind die Bewertungsplattformen. Bei Kollegen die diesen Firmen ihr Geld geben, bei denen müsste man Fieber messen weil sie scheinbar nicht verstehen was sie da fördern.

Unsere Patienten finden uns auch ohne Doctolib, uns ist nicht langweilig.
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