lieber herr höfer,
zusammenfassung: bitte ermöglichen sie dringend die zuordnung von werten aus verschiedenen laboren/mit verschiedenen kürzeln in einem verlauf, wie von herrn mauch korrekt gewünscht. das mapping verantwortet der arzt der es macht.
ihre sorge der nicht übereinstimmenden referenzbereiche kann man allenfalls für die derzeit noch üblichen mg/dl einheiten versus eigentlich besseren SI-einheiten (z.b. µmol/l) gelten lassen. aber dass schnallen wir ärzte, die die zordnung ja machen müssten.
die unterschiedlichen referenzwerte der labore sind bei den allermeisten standard-laborparametern z.b. der klinischen chemie und des blutbildes kein problem. diese bestimmungen sind durch sogenannte ringversuche soweit übereinstimmend, dass es mehr an der laune der laborärzte liegt ,wo sie den cut-off hinlegen. insbesondere auch der kitzligste wert dem INR ist zwischen den laboren austauschbar (sagt schon der name: „international normalized ratio“). z.b. bei der harnsäure bestimmen die labore die werte gleich, legen aber willkürlich völlig unterschiedliche und nicht-evidenzbasierte referenzwerte an (vergl. engel bettina, degam-kongress 2018, dito beim cholesterin, dito beim tsh [eigene recherche]). noch schlimmer ist es beim vitamin d. und da kommen die tollen objektiven perzentilen der kiggs-studie ins spiel, die dem dilemma ein edv-gestütztes evidnezbasiertes ende bereiten könnten. die tsh-werte hängen z.b. wohl etwas von der bestimmungsmethode ab, aber die wissenschaftliche literatur und die leitlinien kümmert das überhaupt nicht! ALLE leitlinien und literaturstellen zur klinischen relevanz und interpretation der werte tun so, als ob es in deutschland nur eine sorte tsh-wertbestimmung gäbe!
wenn es eine von irgendwem geartete verpflichtung gibt die referenzwerte der labore, die viel ungenauer als die kiggs-perzentilen sind, darzustellen, kann man das ja in einer „ist gerade so frisch reingekommen“-ansicht realisieren. aber im verlauf möchten gern wir ärzte die hoheit über die darstellung der werte haben. das ist einfach für den häufig so wichtigen verlauf eine ganz wichtige sache.
und wenn sie noch wie versprochen die zuordnung von notizen zu einzelnen werten ermöglichen um z.b. den therapieverlauf des crps mit der dazughörigen kortisondosis bei autoimmunerkrankungen darzustellen, dann könnte man dort ja eine notitz reimachen, wenn der wert sich möglicherweise durch eine andere methode etwas ändern sollte. meist sind diese abweichungen siehe tsh marginal.
man könnte ja z.b. im referenzfeld des kummulativen verlauflaborblattes drüberschreiben „referenzwert vom x.y.z“ und dann das datum der letzten laborübermittlung reinschreiben. auch andere lösungen wären denkbar um den übertragenen referenzbereich mit dem wert weiter fakultativ zu verknüpfen ohne wie derzeit die wichtige verlaufsdarstellung unmöglich zu machen.
mit freundlichen grüßen
horst prautzsch