Anfang des Jahres habe ich hier im Forum rückblickend Bilanz über die TI gezogen.

Diese uns aufgezwungene Anwendung sollte grundsätzlich einfach anwendbar sein, keine Probleme machen, reibungslos und ohne besonderen Aufwand funktionieren. Das tut sie aber nicht  - im Gegenteil.

Gesetzlich Versicherte zahlen über Ihre Beiträge viel Geld dafür, die erhaltene Gegenleistung ist unterirdisch.

Freiwillig würde wohl kein Mensch für so etwas auch nur einen Cent ausgeben, aber wir werden unter Androhung von Honorarkürzungen dazu gezwungen das Spiel mitzumachen. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich das aber  in Kauf nehmen sollen, denn Im Gegensatz, beispielsweise zur Praxissoftware Tomedo, habe ich keinerlei  Nutzen davon.

 

Ganz sicher Tomedo ist auch nicht einfach und erfordert sehr viel aufwändige Konfigurationsarbeit, die Fehlersuche ist extrem zeitaufwändig aber diese Arbeit lohnt sich, weil man unmittelbar davon profitiert. Ich habe viel Lehrgeld bezahlt indem ich viele Stunden probiert und geübt habe und kann mittlerweile mit Fug und Recht behaupten, dass wohl kaum jemand seine Praxisabläufe dermaßen damit automatisiert hat, wie ich das getan habe.

 

Bei der TI ist das anders. Die erfordert auch erheblichen Einsatz von Ressourcen, ohne dass davon unter dem Strich irgendein Nutzen resultiert. Bei KIM kommt es immer mal wieder zu Ausfällen, da geht es oft schneller, den Brief auszudrucken und dem Patienten gleich mitzugeben. Mittlerweile ist die Performance aus welchen Gründen auch immer, besser geworden, die Gründe dafür konnte bisher keiner benennen.  Herr Cepin hat sein Lob voreilig Zollsoft ausgesprochen, die haben aber damit angeblich nichts zu tun und Herr Thierfelder konnte auch keine Erklärung für die plötzlich bessere Performance liefern.

Die Versendung einer eAU dauert immer noch unzumutbar lange. Wenn man nicht mehrere AU’s am Tag im Stapel versendet, lohnt sich das nicht. Das gleiche gilt für das eRezept, dass zwar ab Anfang Juli reibungslos funktioniert hat, aber gleich seit Beginn des Jahres bei mir mehr Aufwand verursacht hat. Das erinnert weiterhin an einen Rohrkrepierer, zumal Heilmittel auf Sicht ganz bestimmt nicht innerhalb des angepeilten Zeitlimits verlässlich funktionieren werden.

Für eine Praxis mit täglich mehr als 50 Verordnungen ist das eRezept möglicherweise eine Erleichterung, dafür hat man aber auch viel Zeit investieren müssen. Liest man allerdings die vielen Beiträge zu den täglich Problemen, habe ich allerdings auch daran meine Zweifel.

 

Jetzt ist mir wieder einmal der Kragen geplatzt. Sicherlich liegt das teilweise auch an meinem Unvermögen und daran, dass ich das eben mal nebenbei erledigt wollte.

 

Rechtzeitig vor Ablauf habe ich die SMC-B neu beantragt. Über medisign ging das überraschend schnell und nicht wie vor 5 Jahren mit monatelanger Wartezeit. Das Bestellverfahren ist allerdings keine einfache Routine und man kann leicht Fehler machen. Weil man diesen Vorgang nur alle 5 Jahre zu wiederholen muß, wird man dabei kaum Routine entwickeln. Ich verweigere mich auch, irgendwelche Einstellungen am Konnektor vorzunehmen und überlasse das gern den Fachleuten und erwarte, dass das reibungslos funktioniert.

 

Allein das Bestellverfahren und Aktivierungsverfahren für den Praxis SMC ist in meinen Augen absolut verschwurbelt, denn es dürfte m.E. bedeutend einfacher gehen, vom Zeitaufwand der eine Zumutung ist, einmal ganz abgesehen.

 

Beim Bestellvorgang wird automatisch eine Freischalt PIN generiert, die später ungemein wichtig ist. Weil ich das eben nebenbei im hektischen Routinebetrieb der Praxis gemacht und mich darauf verlassen habe, dass die automatisch generierte Freischalt PIN im Schlüsselbund gespeichert wird, sie auch nicht  extra kopiert und nicht noch einmal woanders separat gespeichert habe und auch nicht wie sonst üblich, mir eine eigen PIN generiert habe, die ich mir merken kann, ist es im späteren Verlauf zu empfindliche Problemen gekommen.

Nach der Online Bestellung muss man sich eine zweiseitige Anleitung herunterladen und ein Postident Verfahren in die Wege leiten. Wenn man das direkt vor seinem Urlaub macht, kommt man bereits in Schwierigkeiten, weil das Verfahren nach einer Frist von 2 Wochen unwirksam wird.

Also der erste Stress. Nach etwas mehr als 14 Tagen und unerwartet schnell war sowohl die SMC-B und auch  2 Tage später das Begleitschreiben mit dem  Autentifizierungscode da. Die Freischalt PIN wurde verschlüsselt mitgeschickt, erster und letzter Buchstabe, dazwischen die allseits beliebten Sternchen.

 

Ich habe gleich mit dem Support einen Termin für den Wechsel der SMC-B und Freischaltung für den Konnektor vereinbart. Damit das alles klappt, habe ich mich, wie  beschrieben auf dem Medisign Portal angemeldet und mir dort eine persönliche PIN, die nach meiner Erinnerung mindestens 8 Stellen, mindestens einen Großbuchstaben, Ziffern und ein Sonderzeichen beinhalten musste vergeben. Damit kann man sich auf dem Portal erneut einloggen. Eigentlich wollte ich damit gar nichts zu tun haben. Die Karte sollte bei dem ganzen Klimbimm drumherum eigentlich nur funktionieren und ich will mich auch nicht extra auf irgendwelchen Portalen anmelden müssen, damit ich meiner Arbeit nachgehen kann.

 

Auch das habe ich dummerweise nebenbei im Praxisbetrieb in einer kurzen Leerlaufphase gemacht. Wahrscheinlich konnte ich da aber schon nicht den Freischalt PIN eingeben, weil der eben nicht automatisch wieder eingefüllt wurde. Ich habe das dann erstmal ruhen lassen und war der Meinung die SMC-B freigeschaltet zu haben.

Den etwa 4 Wochen später vereinbarten Termin hat der Support verstreichen lassen. Nach 15 Minuten in der Warteschleife hat man sich dafür entschuldigt und auf den momentan hohen Krankenstand verwiesen und mir 4 Wochen später einen neuen Termin angeboten. Der hätte gestern sein sollen, wurde aber wieder nicht eingehalten. Jetzt geriet ich bereits nach 5 Minuten in der Warteschleife an eine kompetente Mitarbeiterin, die mir erneut einen Ausweichtermin anbieten wollte, dann aber wegen des in 3 Wochen drohenden Ablaufs der Gültigkeit meiner SMC-B,  die Sache kompetent selbst in die Hand nahm. Sie konnte mir dann auch sagen, welche der beiden Slots im Kartenlesegerät die SMC-B enthält, denn von außen ist das nicht erkennbar. Anschließend muss man zuerst die 5-Stellige Transport PIN eingeben, bestätigen und im Anschluss daran, zweimal hintereinander seine eigene PIN eingeben. Solange gibt der Konnektor ein Dauerrauschen ohne irgendeine Zwischenmeldung von sich. Diese Konfiguration ist schon gruselig und zeugt eigentlich in keiner Weise von vorhandener Intelligenz.

 

Weil die Karte aber nicht freigeschaltet war, konnte sie am Konnktor auch nicht aktiviert werden, weshalb momentan weder eAU, eRezept oder KIM funktionieren. Eigentlich könnte ich gern darauf verzichten, habe aber den Ehrgeiz, es ein letztes Mal ans Laufen zu bringen. Danach interessiert es mich nicht mehr.

 

Meine Mail an Medisign wurde nicht beantwortet. Heute war ich deshalb 30 Minuten in der Hotlinewarteschleife um dann zu erfahren, dass ich eine Ersatzkarte ordern müsse, weil man die SMC-B nicht von Seiten des Herstellers freischalten könne.

Der ganz Mist beginnt also von vorne, einschließlich Postident usw…

 

Unterm Strich für 3 Monate also doppelte Gebühren für die SMC-B, die erstmal bis Ersatz eintrifft, nicht funktioniert, Gebühren für die Ersatzkarte und zudem verhältnismäßig viel Zeitaufwand für nichts.
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