Hallo liebes tomedo Team,

wir möchten gerne eine Tagesliste erstellen für vergessene EBM Ziffern von Patienten. Über die Statistik --> Besuch ohne Leistungsdokumentation, fallen leider die Kassenpatienten raus bei denen an diesem Tag auch eine IGeL Rechnung erfolgte.

Wir hatten jetzt den Fall, daß bei einer Patientin an einem Tag die EBM Ziffern vergessen wurden abzurechnen. An diesem Tag wurde aber eine IGeL Rechnung erstellt und Privatleistungen angelegt. Somit erschien die Patientientin nicht mehr in der Statistik Besuch ohne Leistungsdokumentation. Gibt es eine Möglichkeit eine Tagesliste zu Erstellen, die nur nach Patienten sucht ohne erbrachte Kassenleistungen ?
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2 Antworten

Das ist irgendwie ein logisches Problem.

Wenn wir nur nach vergessen Kassenleistungen suchen, dann werden Ihnen ja dann fälschlicherweise auch all jene Patienten angezeigt, die an dem Tag vollkommen korrekterweise nur IGeL-Leistung bekommen haben.

Das einzige mögliche Unetrscheidungskriterum wäre, ob der besuch als Igel oder als KV-Besuch gekennzeichnet war. Führen Sie denn diese Kennzeichnung konsequent?
Beantwortet von (67.8k Punkte)
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Spontane Idee: Kann man eine Liste mit Igelleistungen (=Privatrechnung) und diese Liste per Differenzliste von den nicht eingetragenen KV-Patienten abziehen?

 

-j
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Theoretisch ja

Aber was machen Sie, wenn die Abrechnung unvollständig ist?

Der beste Ansatz ist doch mit jeder Leistung sofort die Leistung abzurechnen. Genau da haben Sie mit Tomedo doch alle Möglichkeiten
Sehe ich genauso. So habe ich es bei uns auch weitgehend realisiert. (Leistung = Ziffer)

Das ist im fachärztlichen Bereich nach meiner Einschätzung auch einfacher, da am Ende des Tages nur ein paar Ziffern abzurechen sind. In der Kardiologie kommen wir vielleicht auf max 10 verschiedene Ziffern, die so gut wie immer an einer Untersuchung hängen.

Wenn ich mir den hausärztlichen Bereich ansehe, dann scheint das doch komplexer (zumindest was ich bei uns im Hausarztzirkel so mitgekomme). Da gibt es alleine min 20 verschiedene extrabudgetäre Ziffern, deren Abrechung von mehreren Bedingungen abhängt.

  Natürlich schreit das nahezu nach Automatisierung (bei mir hat das automatisierte Anhängen der DMP ZIffern eine _relevante_ Menge an Mehreinnahmen verursacht). Aber bei vielen Kollegen beisst man da auf Granit, da die IT als lästige Pflicht und nicht als Instrument begriffen wird, über korrekte Abrechnung Mehreinnahme zu generieren und MFA einzusparen.

(und eine Praxis auf Klaproth'sches Automatisierungsniveau zu bringen erfordert neben Interesse und Verständnis halt auch Zeit ;.) )

Gruß

-js
Als Facharzt sind die Ebm Ziffern recht  übersichtlich. Hinzu kommen aber die operativen Ziffern.

GOÄ ist schon sehr viel umfangreicher.

Mit der Automaisierung ist es aber völlig unerheblich, wie viele Ziffern zu verwalten sind.

Hat man ein Schema - das setzt eine gut strukturierte Favoritenliste voraus - ist die Anzahl der Abrechnungsziffern bedeutungslos.

Am besten lassen sich Einträge in CKE auswerten,  weshalb ich alle Leistungen darüber erfasse.
Ich muss Herrn Klaproth zustimmen: Die einzige Variante, Zeit zu sparen und Umsatzverlust durch nicht abgerechnete Ziffern zu vermeiden ist die konsequente Umsetzung der Regel "Wer eine Leistung erbringt, rechnet diese ab!". Bei neuen Mitarbeitern muss man da in den ersten Wochen viel kontrollieren, wenn man diese bei vergessenen Ziffern aber fragt, ob sie ehrenamtlich arbeiten wollen, dann lernen die das recht schnell. Sie sind doch sowieso zur Dokumentation verpflichtet, dabei gleich noch die Ziffern zu erledigen kostet weniger Zeit, als später nochmal durch die Akten gehen zu müssen. Meine Chroniker-Statistik zeigt mir mit diesem Vorgehen am Quartalsende regelmäßig weniger als 10 tatsächlich vergessene Ziffern an, das passiert mir ab und an bei Hausbesuchspatienten, wo die Dokumentation eben doch nicht gleich vor Ort erfolgt, und ab und zu fehlt eine Geriatrie-Ziffer bei Patienten, die gerade 70 geworden sind. Ansonsten liegen meine Fallwerte über dem KV-Durchschnitt, was auf eine gute Abrechnung hinweist. Das ganze "nachträglich" oder durch "Praxismanager" oder sowas Abgerechne ist einfach nicht effizient.

Ich höre immer wieder: "In der Sprechstunde habe ich für sowas keine Zeit!" Und ich frage mich dann: Wenn man dafür keine Zeit hat, hat man dann Zeit für eine in Ruhe durchdachte Differentialdiagnostik, eine Anamnese, bei der man wirklich zuhört, und eine Beratung und Aufklärung, mit der die Patienten wirklich etwas anfangen können? Niemand zwingt Sie zum Hamsterrad!
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