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Vorab wir nutzen seit 2015 Tomedo, haben also ausreichend Erfahrungen gesammelt.  Ich möchte hier etwas ansprechen was mich schon länger beschäftigt und jetzt wieder deutlicher wird, mit TSE und Revisionssicherheit und aktueller Einforderung der DSGVO durch die KBV.

Die Verantwortung von Zollsoft uns gegenüber, und wie es diese Verantwortung handhabt.

Was hat Zollsoft für eine Verantwortung gegenüber seinen Kunden? Das lässt sich leicht bantworten: Gar keine. Sie muss die Regeln der KBV erfüllen und das war es ersteinmal. Muss Zollsoft uns helfen bei der Abrechnung Fehler zu vermeiden? Nein, auf keinen Fall. Muss es ein TSE Kassenbuch anbieten damit uns das FA nicht auf die Füsse steigt? Ganz klar: Nein. Muss es uns helfen Abrechnungen nicht zu vergessen, ein Privatpatient der einfach vergessen wird abgerechnet zu werden oder bei dem Zusatzversicherungen vergessen werden vertraglich zu aktivieren? Auf gar keinen Fall, Tomedo ist eine PVS. Muss Tomedo revisionsssicher sein? Nein.  Also lassen sie uns klar stellen, Zollsoft muss gar nichts für uns tun.

Liest sich das da oben schön, wenn man monatlich Rechnungen von 350 Euro und deutlich mehr bekommt? Nein, das nicht.  

Sollte man sich aber eine Software bemühen seinen Kunden zu helfen rechtlich sicher zu arbeiten auch wenn es nicht muss? Ich denke schon. Macht das Zollsoft mit Tomedo? Ich denke nicht wirklich. Woran sehe ich das?

In der Verwaltung wurden in der Vergangenheit und werden immer noch einfache Regeln nicht beachtet. Rechnungen aufwärts schreiben und später abwärts drucken, liess sich nur mit einem hysterischen Anfall meinerseits und Platz 1 auf Facebook ändern, weil sich jemand ausgedacht hat, dass eingehende Emails ja auf aufwärts rein kommen und die Kartei auch aufwärts funktioniert. Das hätte niemand so eingeführt der sich mit Finanzbuchhaltung auskennt, der will hier in Tomedo nichts neu erfinden und einführen. Fliesskommafehler wurden gefunden und Materialpreise werden immer noch in Brutto abgespeichert, was bei Preis- oder MwSt Änderungen nicht lustig ist. Rechnungsnummern werden erst seit ein par Jahren sicher vergeben, ich habe immer noch Fehler in der Rechnungsliste die ich mir schriftlich als Softwarefehler bestätigen lassen muss, damt sie akzeptiert werden. Rechnungen konnten und können gelöscht werden, für die Stornierung gibt es weiterhin zwei Methoden, die ich immer noch nicht verstehe. Die Kassenabrechnung erlaubte Belegnummern auf den falschen Schein abzurechnen, die KVB hat kryptisch geantwortet, wir zurück, Schaden 8000 Euro und 11 Monate umsonst in der Klinik gearbeitet. Karteiexport und Kassenbuch Export ohne DSGVO Kontrolle, Belege mit Patientendaten flattern einfach mit. Habe ich hundert mal hier im Forum geschrieben. Würde von einem Fachmann nicht ignoriert sondern ernst genommen werden. TSE Kassenbuch wurde auch nicht ernst genommen und nun versucht man es schnell zu programmieren. Aktuell rechtlich bedenklich und keine EC Schnittstellen. Vielleicht besser TSE kommt gar nicht von Zollsoft? Bei meinem Vorhaben in die Revisionssicherheit zu gehen und endlich papierlos und nicht mit Hybridspeicherung zu arbeiten stosse ich an allen Ecken und Enden an die Grenzen von Tomedo. Rechnungen automatisch zu exportieren, Fehlanzeige, Versuch eines Crowdfund, weil ich mir sicher bin, dass das jeder braucht, bisher nur ein "bitte warten". Massenexport manuell, keine Chance, Zollsoft hat kein eigenes pdf System, es schickt seine Rechnungen an Libre Office und das geht bei vielen Pdf-Anfragen in den "keine Antwort"-Modus und in die Knie.

Das deutet leider alles darauf hin, dass es niemanden gibt der sich mit der Materie wirklich professionell bei Zollsoft auskennt. Mein Vertrauen in Zollsoft was das Finanzwesen angeht ist auf 0 gesunken. Ich denke Zollsoft hat keinen Wirtschaftsrechtler oder eine ähnliche Berufsgruppe eingestellt, sie hat keine Rechtsabteilung zumindest nicht für Wirtschaftsrecht.

Finde ich das heikel? Ja. Soll Zollsoft ein TSE machen? Lieber nicht. Soll Tomedo Revisionssicher werden? Bitte,um Gottes Willen, bitte, bitte nicht. Sollte Zollfsoft eine Rechtsabteilung haben und Tomedo aufräumen? Sollte es das für seine Kunden machen?
Gefragt von (55.3k Punkte)
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+3 Punkte
Vielen Dank für den guten Beitrag.

Schade, dass diese gute Software noch so viele Kinderkrankheiten hat. Man versprach mir bevor ich mich für tomedo entschieden habe "rechtssichere" Unterschriften auf dem ipad für Einverständniserklärungen u.ä. Schade, dass ich das Forum erst danach gefunden habe.

Nach 3 Monaten tomedo könnte ich mittlerweile auch eine lange Liste an Fehlern, Problemen und gebrochenen Versprechen führen. Viel Kleinkram, der einem den Praxisalltag erschwert, die Revisionssicherheit dagegen ist ein riesen Ding. Faszinierend, wie man das bislang ignoriert, der Wunsch nach der Schnittstelle in diesem Forum ist mittlerweile nicht mehr zu überlesen.

Nächste Woche möchte der Vetrieb eine "kurze Rückmeldung" zu Ihrem Produkt haben.

4 Antworten

Tomedo ist im Vergleich zu anderen Praxisinformationssystemen sehr vielseitig, das ist doch auch der Grund warum so viele dorthin gewechselt haben.

Leider muss man sich das Programm aufwändig an seine eigenen Bedürfnisse anpassen, wenn man es optimal nutzen möchte. So etwas kostet sehr viel Zeit und benötigt Einarbeitung in eine fremde Materie. Kaum jemandem fällt das leicht und es wird schnell teuer, sich jedes Mal einen Fachmann zu nehmen. Wer das Forum hier aufmerksam verfolgt, kann sich aber viele wertvolle Informationen selbst verschaffen oder erhält Ratschläge erfahrener Kollegen. Einige von uns schließen sich auch anderweitig kurz, um sich gegenseitig zu helfen und das ist ein wesentlicher Vorteil bei Tomedo, den ich nicht mehr missen möchte.

 

Zu den angesprochenen Themen:

Wer all seine Rechnungen durch seinen Steuerberater archivieren läßt und sämtliche Privatabrechnungen über die PVS herausgibt, der hat mit der Revisionssicherheit keine Probleme.

Wer regelmäßig Geld direkt einnimmt, der benötigt ein elektronisches revisionssicheres Kassenbuch.

Es ist möglich aber sehr umständlich  jedes gewünschte Dokument aus Tomedo woanders revisionssicher elektronisch zu speichern, aber diese Arbeitsschritte werden leicht vergessen und dann ist es wertlos. So etwas müßte automatisch geschehen und dazu bedarf es einer automatischen Exportfunktion. Da sollte Zollsoft doch von selbst drauf kommen und könnte von jedem Nutzer eine Einmalgebühr oder monatl. Gebühr für so eine Funktion verlangen.

Jeder Tropfen höhlt den Stein. Es müssen nur genügend den Bedarf dafür haben.
Beantwortet von (35.2k Punkte)
+2 Punkte
Da gebe ich dir in allen Punkten Recht Christian. Es geht aber um eine Grundeinstellung von Zollsoft zu dem Thema und da greift ein Zahnrad in das andere. Dokumente mit Patientendaten erfordert Einhaltung der DSGVO. Rechnungserstellung erfordert die Regeln der GoBD und die anderen oben angesprochenen Themen die Zollosft anders macht oder nicht weiss wie es gemacht werden soll. Oben habe ich ganz das Durcheinander damals mit Bruttopreisen bei Netto Rechnungen (medizinisch indiziert),  da war einfach kein Finanzprofi bei der Planung dabei. Wir sind als Ärzte rechtlich mit den Regeln auf ganz dünnem Eis, ich sehe die Fische unter mir schwimmen. Ein "passt schon" geht nicht. Der Beitrag soll sensibilisieren. Zum Besipiel Gerade bei GoBD kann und soll Zollsoft nichts machen nur Dokumente an eine zuständige Software elegant aushändigen und damit ihre Aufgabe bezüglich GoBD erfüllen.

Ist mir gerade aufgefallen als ich Rechnungen von 2009 also längst zu entsorgen mal probeweise konvertiert habe und Tomedo das Rechnungsdatum von allen Rechnungen auf den 8.3.2021 gesetzt hat.

Es gibt also ein weiteres gravierendes Problem und zwar das Rechnungsdatum. Das Rechnungsdatum kann in Tomedo auf mehrere Arten gewählt  werden die ich hier gar nicht erläutern will. Ich weiss auch woher das kommt. Es gab früher keine Kostenvoranschläge und Rechnungskreise. Da hat sich ein ganz pfiffiger gedacht, hey, dann machen wir die Rechnung doch so wie bei der Kasse. Wir erstellen eine Rechnung (es wird keine Rechnungsnummer erstellt um es komplizierter zu machen, das ist immer noch so erst beim drucken wird eine Rechnungsnummer vergeben) und füllen die Rechnung Besuch für Besuch und dann drucken wir sie wenn der Fall abgeschlossen ist oder wann wir eben Bock haben sie wegzuschicken

Das heisst es enstehen mehrere Rechnungsdati zur Auswahl. Das Erstellungsdatum der Rechnung, Das Datum der letzten Behandlung und das aktuelle Karteidatum. Diese Auswahl ist für den Finanzexperten "Arzt" natürlich klasse, das geht ganz sicher schief. Warum? Ein Rechnungsdatum der Erstellung mit Leistungen die danach kommen? Das ist nach der GOÄ ganz sicher falsch. Ein Rechnungsdatum des aktuellen Datums? Das stimmt auch nicht, die Rechnung ist ja viel früher erstellt worden.

Das Rechnungsdatum ist das Datum an dem die Rechnung erstellt worden ist ob gedruckt oder nicht. Punkt. Das muss so sein. Da kann es keine Auswahl geben!

Um es aktuell richtig zu machen benutzt man einen getrennten rechnunkskreis Kostenvoranschläge zum Beispiel ab K0.  So machen wir das und wenn wir fertig sind markieren wir die Leistungen und wählen nach Rechtsklick "in neue Rechnung übernehmen" Das Rechnungsdatum ist so das Datum der Rechnungsstellung un korrekt. Naja in der Theorie. Zollsoft erlabt es dieses Datum noch zu ändern zum beispiel beim Exportieren als pdf wenn das Dokument noch nicht gedruckt ist und wahrscheinlich noch an anderen Stellen.

Wir brauchen hier dringend eine Option in den Einstellungen. Rechnungsnummer wird beim erstellen der Rechnung festgelegt (nicht beim Druck) und hat ein festes Datum. Alles andere wie Änderungen des Rechnungsdatums ist Wahnsinn. Als Option, denn ich will ja nimendem wegnehmen was er da macht auch wenn es falsch ist.

Kostenvoranschläge machen sie was sie wollen, ist irrelevant für FA, Dann Übernahme in Rechnung oder copy/paste nach + Rechnung.   

Und wenn die Helferin 5x auf Plus drückt ja dann gibt es halt auch 5 Stornorechnungen und man setzt sich mit ihr hin und erklärt ihr entweder ruhig, sie soll nie wieder eine Rechnung erstellen oder die Basics der Rechnungsstellung lernen.

 

Beantwortet von (55.3k Punkte)
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+2 Punkte
Aktueller Anlass: Tomedo wird bald Medizinprodukt sobald es die Sterisoftware freischaltet ohne es zu wissen, die Verantwortung liegt aber wieder mal beim Betreiber und nicht bei Zollsoft.

https://forum.tomedo.de/index.php/4931/wer-sterilisiert-seine-instrumente-in-der-praxis-rdg-dampfdrucksterilisator

Mein grösster Wunsch ist es, dass Zollsoft damit Werbung machen kann wie sicher seine Kunden/Betreiber mit dem PVS arbeiten können weil alles zertifiziert und rechtlich abgesichert ist. Aktuell aber eher leider eine heisse Kiste und eher Freestyle.
Beantwortet von (55.3k Punkte)
Bearbeitet von
+1 Punkt
Man kann sich das Leben unnötig unendlich erschweren, bis man stirbt oder gar nicht mehr arbeiten kann...

Auf der Theorie Ebene zu spekulieren und zu konfabulieren hat kein Ende. Man sollte alles praxisrelevent beurteilen.

Fakt ist, dass Tomedo viele Möglichkeiten anbietet, was sehr lobenswert ist. Wie und zu welchem Zweck diese Möglichkeiten vom ANWENDER benutzt werden, obliegt lediglich dem Anwender selbst. Man kann mit einem Messer operieren und ein Leben retten, man kann auch mit dem gleichen Messer jemanden töten...
Beantwortet von (520 Punkte)
0 Punkte
Ich beurteile es ja gerade praxisrelevant, konfabuliert wird nicht, das wäre ja unverschämt. Fiscal funktioniert das ja schon gut, gefordert wird auch dort eine Revisionssicherheit von Email und Dokumenten und wird dann schriftlich genehmigt. Den Kopf muss man schon mal aus dem Sand ziehen dafür. Glauben sie wirklich bei der Patientenakte ist das anders?

https://www.doctors.today/home/a/revisionssichere-archivierung-der-patientenakte-1787959

Da macht sich ein Softwarehersteller mal Gedanken
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