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Ich möchte hier eine Diskussion anstossen, die mir angesichts der rasanten Entwicklung in der KI große Bauchschmerzen bereitet.

Wenn es nach der Gematik und unserem Gesundheitsminister geht, wären wir mit der TI schon sehr viel weiter. Auch ich wünsche mir alle wichtigen Informationen oft schon im Vorfeld zur Fallvorbereitung zu haben. Leider spielen da viele meiner Kollegen nicht immer mit. Die TI hakt fast täglich, so dass die nächsten Entwicklungsschritte ganz sicher noch einige Zeit auf sich warten lassen. Wirkliche Entlastung habe ich durch die TI bis heute nicht erfahren. Unterm Strich sind selbst eRezept und eAu immer noch Zeiträuber.

Meine anfängliche Euphorie ist großer Skepsis gewichen, weil ich zunehmend negative und möglicherweise gefährliche Seiten erkenne, wenn wir Ärzte uns zu Datensammlern großer Konzerne und Krankenkassen machen. Dann nämlich sägen wir gewaltig auf dem Ast, auf dem wir sitzen.

Schon jetzt ist es mit Hilfe der KI möglich, uns ganz genau zu durchleuchten und alle unsere Entscheidungen hinterfragen zu lassen, was zur Folge hätte, dass Fachkräfte oder noch viel schlimmer irgendwelche angelernten "Nicht-Fachkräfte" uns mit Fragen und Stellungnahmen laufend kontrollieren, überprüfen und rechtfertigen lassen können.

Deshalb bin ich immer mehr geneigt, mein Vertrauen in die TI komplett einzustellen. Ich sehe zu, dass ich die wichtigen Informationen meiner Patienten selbst sammel und aufbereite und für meine Zwecke verarbeite. da setze ich zunehmend und mit Erfolg KI ein. Die Zeitersparnis ist immens. Ich werde jedoch einen Teufel tun und meine gesammelten Informationen auf digitalem Wege in Form eines leicht zu verarbeitenden Datensatzes irgendwem anders als meinen Patienten oder deren behandelnden Ärzten zur Verfügung stellen.
Gefragt in Anderes von (35.5k Punkte)
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3 Antworten

+1 von mir! Auch ich hin sehr skeptisch ob das Interesse an den Daten ( s. auch ePa) rein medizinischer Natur ist, oder ob nicht auch politische, bzw. pekuniäre Beweggründe z.B. der Kassen eine Rolle spielen könnten, am besten in Echzeit zu kontrollieren was der Arzt da so alles macht um ggf. hemmend eingreifen zu können. Zumindest sollte man das alles kritisch hinterfragen, in einer Zeit wo das Gesundheitssystem von Ideologen umgekrempelt werden soll.

Leider ist das so, dass man sehr misstrauisch beobachten muss, wenngleich insbesondere in der KI unglaubliche Möglichkeiten zu erahnen sind. Von mir daher das Statement: Nicht verteufeln, kritisch hinterfragen und vor Allem Herr der Entwicklung bleiben!
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Genau wie Sie will ich Herr der Daten sein. KI hat bei mir einen immensen Schub erzeugt. Die MFA sind entlastet und können mich entlasten. Wir werden dadurch effektiver und genauer. Wenn wir aber durch KI kontrolliert werden, schaffen wir uns ein Problem,  vor allem werden viele Kollegen überflüssig. Das will hier aber keiner hören oder war haben. Die Radiologen werden es vielleicht früher merken als andere Fachgruppen.
Auch ich möchte Ihnen für diesen Anstoß meinen Dank aussprechen, weil er auf prägnante und zugleich kompakte Weise zum Ausdruck bringt, dass die zunächst geglaubten Pro Argumente wie Arbeitserleichterung und Bündelung von Informationen schnell genau den benannten Negativeffekt entfalten können, den niemand, erst recht nicht "zu Gunsten" der Versicherten, wirklich in Kauf nehmen möchte. Es ist ein zweischneidiges Schwert und die vielen vielen Hänger und bugs in den ersten Jahren nach Einführung der TI sind, glaube ich nur die Spitze des Eisberges. Die größere Gefahr besteht wie von Ihnen, Herr Klapproth ausgeführt, in der zunehmenden Durchsichtigkeit oder soll ich besser sagen, Durchschaubarkeit jeder einzelnen der Handlungen, die wir zu Gunsten der PatientInnen und zulasten der Krankenversicherung auf den Weg bringen, dass die Interessen der Letzteren an einem ökonomischen Kalkül ausgerichtet sind,  ist ja nun weiß Gott nichts Neues. Für uns Psychotherapeut*innen ist die vorbereitete Qualitätssicherung - stellvertretend im Bundesland Nordrhein-Westfalen mit einem nicht wirklich durchschaubaren aber mit einem immensen Zeitaufwand verbundenen Fragebogen System zunächst lediglich an die Behandler*innen, dann aber auch an die Versicherten ein äusserst fragwürdiges Konzept einer Qualitätssicherung, vor dem man - zumal in meinem Fachbereich der Psychotherapie - die Betroffenen/Versicherten eigentlich nur warnen kann.

 

M.Wagner
Beantwortet von (2.2k Punkte)
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Hi,

 

zur ePA: ws man da reinfüllt, bleibt den Ärzten selbst überlassen. Es ist ja ausdrücklich eine "doppelte Akenführung" möglich: zum einen eine interne, zum anderen alles, was in die ePA reinkommt.

Die Datennutzung der ePA wird kommen, das wird man nicht vermeiden können, man sollte eben genau überlegen, was man da reinpackt.

Gibt ja schon Pläne, das KIs automatisch die ePA nach Behandlungsfehlern durchsuchen. Finde gerade leider den Link nicht.

Zur KI: unabhängig von ePA oder Nicht-ePA wird das den Alltag erheblich erleichtern - entscheiden ist es jetzt, die KI datenschutzkonform nutzen zu können. Eigentlich sollten wir da nicht auf vorgefertigte Ideen warten, sondern selbst so aktiv wie möglich werden, damit auch Lösungen entstehen, die uns Arbeit abnehmen.

 

-js
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