Ich kann dem Kollegen aus dem Taunus in so weit zustimmen, wie er die Nutzung schildert. Das Diktat in Parallels funktionierte sehr gut. Ich hatte einen Fusstaster für die Aktivierung. Durch von Zollsoft definierte Sprachbefehle gelang die Übernahme des Textes in die jeweiligen Karteitypen (Anamnese, Inspektion, Untersuchung, Rektoskopie ...). Ich konnte auf allen meinen Arbeitsplätzen durch Nutzung vcon dns.comfort Server mit dem gleichen Wortschatz arbeiten.
Dragon Medical brauchte kaum Eingewöhnung oder Anlernen. Bei der Beschaffung hatte ich mir unter Zahlung eines kleinen Obolus eigene alte Arztbriefe, OP-Berichte, Untersuchungsdokumente einlesen lassen. Dadurch hatte Dragon meinen Wortschatz schon zu 90-95 % vor dem ersten Diktat drin. Der Rest war 4 Wochen etwas mehr Zeit zum Diktieren nehmen und sofort korrigieren (natürlich sprachgesteuert). Danach hatte ich eine Erkennungsquote von 98 % (ausser wenn man Müde wird und anfängt zu nuscheln). Auch der DNS.comfort Server für meine Multiarbeitsplatzsituation funktionierte sehr zufriedenstellend. Das war die Zeit vor Tomedo. Hier noch mal ein sehr großes Lob an Zollsoft: Sie hatten sich für die Konvertierung von meinem alten windowsbasierten Praxisprogramm und die Integration von Dragon medical in Tomedo richtig ins Zeug gelegt! Danke noch mal!
Aber ...
Wenn man die Funktionalität von Dragon in Kombi mit dns.comfort in der Windowswelt gewohnt war, offenbarten sich schnell die Unzulänglichkeiten:
- Das Diktat findet in einem Textpad in Parallels statt. Sie brauchen nicht nur Parallels sondern auch ein Windowsbetriebssystem (wer macht so was schon freiwillig wenn er MacOS gewohnt ist). Solange Sie in diesem Textpad diktieren, können Sie auch sprachgesteurert korrigieren. Ist das Diktat abgeschlossen, wird es an den Mac übergeben und von Tomedo in dem geöffneten Patienten abgespeichert. Das müssen vor dem Diktat per Mausklick sicher stellen, sonst landet das Diktat beim falschen Patienten.
- Der separate Windowsserver angesteuert über ein paralleles Netzwerk hatte sich eben doch nicht immer lieb mit der Macwelt = Abstürze bevor das Diktat gesichert war.
- Parallels macht den Mac langsamer, besonders wenn noch andere Nutzer (Videograbber, Drucker) dranhängen. Ladezeit von Karteikarten!
- Nutzung in Worddokumenten / Vorlagen in Tomedo: Fehlanzeige
- Bearbeitung von Textbausteinen wie OP-Berichtsvorlagen um abschnittsweise Änderungen zu diktieren nicht möglich.
- Nachträgliche Korrektur in der Karteikarte geht nicht
Für mich gab es keinen Mehrwert mehr. Ich nutze Dragon nicht mehr, habe aber meinen Wortschatz gesichert.
Im Moment scharre ich schon mit den Hufen in Erwartung einer Spracherkennung, die in Tomedo integriert ist.
Was ich mir wünsche:
- lernfähige Spracherkennung in MacOS
- Nutzung ohne Internet, die Daten sollen nicht über Cupertino laufen
- Multiarbeitsplatzversion (alternativ ginge auch das Diktat über das iPhone)
- Fussschaltersteuerung (um während der Untersuchung zu diktieren)
- Sprachsteuerung als Mausersatz in allen Apps von MacOS
- Diktat da wo der Cursor blinkt
- Einbindung meines vorhandenen Wortschatzes
Vielleicht bringt uns Catalina ja ein stückweit da hin?
Viele Grüße aus Berlin