Sehr geehrter Herr Kollege Tuna,
Sie sollten eventuell noch ein wenig Bedenkzeit einlegen, bevor Sie eine vielleicht nachteilige Entscheidung treffen.
Zu dem von Ihnen geschilderten Problem mit der GDT-Anbindung: Von tomedo-Seite werden Geräteanbindungen über die sogenannten Lauschverzeichnisse und andere Mechanismen eigentlich sehr schön unterstützt. Das Problem ist aber das Zusammenwirken mit dem Service der Gerätehersteller, deren Software ja meist auf Windows läuft. Computer mit verschiedenen Betriebssystemen in einem Netzwerk vereinigen und zu wissen, wie man eventuell beim Fremdcomputer Freigabeverzeichnisse anspricht etc., ist gar nicht trivial. Wir hatten Glück auch mit unserem Geräte-Spezialisten, der Mac-Fan ist. Herr Rhein und Herr Kötzing haben im Zusammenwirken mit ihm ein hochkomplexes System mit verschiedenen virtuellen Computern und Remote-Desktops geschneidert, das seit der Einrichtung vor einem Jahr astrein läuft. Es würde sich vielleicht lohnen, noch einmal auf das Angebot von Herrn Zollmann einzugehen. Bei einem Systemwechsel muß es nicht besser werden.
Zu dem von Ihnen geschilderten Problem mit der Briefschreibung: Ich finde die tomedo-Briefschreibung Klasse, aber sie einzurichten, war ganz und gar nicht trivial. Ich habe aber auch zwei andere PVS (Medistar und Turbomed) hinter mir, und überall war es erst einmal eine Tortur. Das Problem ist das Zusammenwirken von Funktionen der Textverarbeitung (z.B. Kopfbogen nur auf der ersten Seite, Kopfzeilen etc.) und des PVS. Leider sind speziell bei den modernen Textverarbeitungen triviale Funktionen extrem umständlich zu nutzen. Was die PVS-Seite anbelangt, da ist tomedo viel flexibler als die anderen mir bekannten Systeme, was den Aufwand der Erst-Einrichtung merklich erhöht, aber schließlich das viel bessere Ergebnis bringt. Bei mir funktioniert die Briefschreibung tadellos, auch die Übernahme von Karteieinträgen, für die man aber vorher die entsprechenden Platzhalter in der Vorlage eingebaut haben muß. Auch hier sollten Sie überlegen, ob Sie sich bei einem Systemwechsel nicht lediglich erneut den Aufwand einkaufen.
Zur Briefschreibung gibt es übrigens ein schönes Tutorial.
Zu den OP-Berichten: Als Psychiater und Mann + Kollege einer Internistin muß ich keine schreiben. Aber: Der Vater der Firmengründer, Herr Kollege Philipp Zollmann, ist führender Kopf eines großen chirurgischen MVZ in Jena (www.op-zentrum-jena.de), welches gleichzeitig eine der Referenzpraxen darstellt. Wenn sich mit tomedo wirklich keine OP-Berichte schreiben ließen, wie Sie pauschal behaupten -- denken Sie nicht, daß er seinen Kindern schon längst Maß genommen hätte?
Es trifft zu, daß tomedo bei Markteinführung noch an etlichen Stellen ziemlich experimentell war. Andererseits war genau das die Chance für alle Anwender, durch konstruktive Anregungen das PVS mitzugestalten. Mittlerweile ist tomedo für meine Begriffe schon sehr ausgereift. Noch immer aber ist das zollsoft-Team hinter den Wünschen und Bedürfnissen der Anwender her wie der Teufel hinter der armen Seele. Beim letzten Anwendertreffen haben die Zollsoftler nicht nur hervorragende Tutorials gehalten, sondern auch ständig den Spieß herumgedreht und die Anwender nach Ihren Gepflogenheiten und Bedürfnissen gelöchert. Das, so glaube ich, finden Sie so schnell nicht wieder.
Zu Ihrem Argument, verschiedene Neuerungen gingen an den Bestandskunden vorbei, habe ich einen konstruktiven Vorschlag auch für die Zollsoftler. Mittlerweile gibt es bei zollsoft, aber auch bei interessierten Anwendern eine Menge Individualisierungen: PDF-Formulare mit Platzhaltern, Custom-Formulare, Custom-Karteieinträge als Eingabehilfen, Briefvorlagen etc. Vielleicht wäre es sinnvoll, für solche Lösungen eine redaktionell betreute Download-Seite einzurichten (natürlich auch für den Upload). Das Forum ist dafür sicherlich schon zu unübersichtlich.
Viele Grüße,
Mike Prater