Der initiale Aufwand wäre bei einer guten Anleitung überschaubar. Ich denke mit guten Grundlagenkenntnissen und einer guten Anleitung könnte man das in 1-2 Arbeitstagen hinkriegen. Wenn man das öfters macht (Tomedo), wesentlich schneller, da kann man sicher auch noch viel Zeit mit Scripten einsparen.
Es gibt hierbei sehr viele Vorteile:
Die Hardware die ich verwende (Ugreen DXP 4400 plus) hat 595,-€ gekostet. Da kommt noch der RAM dazu (2x32gb in meinem Fall), die NVE SSDs (2x1tb in meinem Fall) und die HDDs (hatte ich noch übrig, 4x3tb). Man bekommt dafür sowhl ein NAS (Truenas) als auch einen Tomedoserver inklusive ausgezeichneter Backuplösung in einem einzigen Gerät. In einem kompakten Formfaktor mit geringem Energieverbrauch.
Das System ist ausserdem exzellent skalierbar und kann bedarfsweise auch hochverfügbar gemacht werden (Ceph HA Cluster). Man ist auch nicht mehr an einen einzigen Hardwarehersteller gebunden (inklusive der jeweiligen Preispolitik). Da alles opensource ist, sind keine Preisverrücktheiten in Zukunft zu erwarten.
Wenn etwas kaputt geht, hat man (hoffentlich :) ) Snapshots mit einem funktionierenden Zustand. Das kann man sehr leicht (auch Laien nach Einweisung) wiederherstellen. Aufwand hierfür sind nur ein paar Minuten. Man kann hardwaremäßig entweder das Gleiche oder auch ein anderes System daneben stellen und die beiden Systeme gegenseitig replizieren lassen. Bei dem Ausfall eines Geräts kann dann wohl (habe ich nur gelesen und nicht selbst getestet) nahtlos das andere Gerät die Arbeit des ausgefallenen Systems übernehmen.
Auf Proxmox läuft bei mir noch zusätzlich Zigbee2mqtt und Homeassistant (Hausautomation für Heizung, Beleuchtung, Überwachung etc.), der DNS und DHCP Server (Technitium), davor noch ein Werbefilter (Adguard) und Node-Red für die Hausautomation u.v.m.
Proxmox nutzt als Basis Debian. Die Updates laufen über die Debian Packetverwaltung apt. Man kann sie aber auch über die GUI von Proxmox per Mausklick anstossen.
Truenas verwendet auch irgendein Linux als Basis und hat einen eigenen Updatemechanismus. Ich habe ein Update damit durchgeführt und es werden dabei automatisch Snapshots der alten Version angelegt. Wenn etwas nicht funktioniert kann man mit ein paar Klicks auf einen laufenden Stand zurücksetzen. Nextcloud läuft als Docker Instanz innerhalb von Truenas. Bei Truenas gibt es einen "Appstore" sehr ähnlich wie die Apps bei Synology, jedoch wesentlich umfangreicher.
Nextcloud kann man bequem über die Truenas GUI installieren und auch updaten. Man kann innerhalb von Truenas auch Docker/Portainer installieren und ist so maximal flexibel. Wer es also maximal einfach halten will, kann einfach der Truenasinstallation etwas mehr Festplattenspeicher zuordnen und alle notwendigen Zusatzsoftware dort als Docker "App" übersichtlich installieren und verwalten. Man kann Docker/Portainer aber auch direkt unter Proxmox installieren, wenn man keine Virtualisierung in einer Virtualisierung (nesting) laufen lassen möchte.
Mit dem Test bzgl der Platten meinte ich den Ablauf des Replikationsvorgang (resilvering) des ZFS Pools bei Ausfall einer Platte. Ausserdem wollte ich testen, ob man den ZFS Pool nachträglich vergrößern kann und ob das kompliziert ist (das mache ich nächstes Wochenende). Ich hatte anfangs den Datenpool aus einem draid1 (relativ neu, noch nicht 100% ausgereift, v.a. interessant bei >8 Platten) erstellt. Das habe ich aber wieder verworfen und auf RAIDZ1 umgestellt, weil es bei ZFS seit ein paar Monaten neben der bereits vorhandenen Möglichkeit durch größere Platten die Kapazität des Pools zu erhöhen auch die Möglichkeit gibt mit zusätzlichen Platten den Pool zu vergößern. Das Ugreen gibt es mit stärkeren Prozessor auch in einer 6- und 8-bay Variante. Man könnte mit einem RAIDZ2 anfangen (2 Datenplatten, zwei für Parität) und wenn der Platz knapp wird, steckt man einfach nur eine neue Platte dazu, resilverd den Pool und hat wieder ein paar Jahre Ruhe. Mit zwei Platten für Parität (RAIDZ2) wäre die Anspannung bei dem resilvering auch wesentlich geringer, weil ein Ausfall einer weiteren Platte während einem resilvering den Verlust des ganzen Datenpools bedeutet. Da ärgere ich mich grade ein bisschen, dass ich zu knausrig war und nicht gleich die 6-bay Variante genommen habe. So dient es wenigstens noch als Tip für andere die einen ähnlichen Weg gehen wollen.
Noch ein paar Screenshots zur Veranschaulichung:








