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Hallo! Ich ärgere mich im Moment immer mehr über fachärztliche Kolleginnen und Kollegen, die ihre Arbeit auf uns Hausärzte abwälzen wollen. AU: macht der Hausarzt, KG: macht der Hausarzt, wir benötigen ein MRT: Hausarzt soll die Überweisung ausstellen usw.

Und dann noch die Laborwerte, die Fachärzte für ihre eigene Therapieentscheidung bei uns "bestellen". Nicht nur, dass es auf unser Budget und unseren Wirtschaftlichkeitsbonus geht, ich muss ja auch das Personal bezahlen. Jeder FA hat doch sein eigenes Budget und streicht dann schön den Bonus ein.

Wie handhaben das andere Kollegen?

Grüße Johannes Stößel
Gefragt in Anderes von (25k Punkte)
+3 Punkte
Moin Herr Stößel,

Wenn die MRT oder andere weiterführende Diagnostik  in den Fachbereich des Facharztes fällt, sollte der auch den Auftrag samt Fragestellung erteilen. Das mache ich grundsätzlich auch so, denn ich kann nicht erwarten, dass der Allgemeinarzt sich damit auskennt. Wenn es um die Labordiagnostik beispielsweise vor KM CT geht (Crea und TSH),  dann benötigt der Radiologe die Werte in einem zeitlichen Abstand von max. 7 Tagen. Diese Aufgabe übertrage ich an den HA, damit die Patienten zur Blutentnahme nicht weite Wege zu mir in Kauf nehmen müssen.

Aber nicht nur Sie ärgern sich über Ihre Kollegen. Ich vermisse ebenso regelhaft eine Fragestellung oder auch nur Mitgabe von Vorbefunden oder dem Medikationsplan. Wir sollten alle aufeinander Rücksicht nehmen. Vielleicht hilft ja mal eoin kollegiales gespräch mit Ihren schwarzen Schafen.
Da muss ich Ihnen vollkommen Recht geben, bei uns in Würzburg ist es auch nicht viel anders. Das mit dem Krea für MRT lass ich ja noch durchgehen einfach weil auf dem Land längere Wege zum Facharzt zu bewältigen sind. Aber was für mich völlig unverständlich ist, wie plötzlich ein Facharzt, der früher drei Termine gebraucht hat. Erstens Anamnese, Erhebung und Diagnostikplanung, zweiter Termin Disgnostik , dritte Termin Besprechung und Terminplanung. Das waren doch früher die Abläufe, als ich vor 30 Jahren anfing. Jetzt aktuell ist es mit einem Termin getan und dann heißt es der Hausarzt bespricht alles mit Ihnen. Das finde ich ist eine Unverschämtheit und belastet extrem die Praxis. Eingeführt haben, dass eigentlich die Nuklearmediziner die schon vor 20 Jahren die Besprechung an den Hausarzt delegiert haben. Aktuell sind es aber Gastroenterologen Chirurgen, Kardiologen… Plötzlich gibt es überall nur noch einen Termin und um ehrlich zu sein, wenn ich Facharzt wär, würde ich das wahrscheinlich auch machen… Die gutgläubigen Hausärzte sollen es mal machen , die werden sich eh nicht dagegen wehren ....und ich hab 2 weitere Termine frei ‍♂️...

Leider sind unsere Standes Vertreter so unfähig, was den Umgang mit Kassen und Politik angeht, das da in Zukunft sicher nichts anderes zu erwarten sein wird.

Ich kann da nur jeder jungen Kolleginnen und Kollegen dringend davor abraten  in die Kassen Medizin einzusteigen. Schlimmer wie der Kommunismus.
Es ist scheinbar überall das Gleiche...

Unkommentiert Echobefunde etc. zu schicken, aber großer Aufstand wann man dann als Reaktion Zielauftrag auf dem Überweisungsschein ankreuzt.
Per Hand mit dem Kugelschreiber den BMP ändern, "der Hausarzt kann Ihnen einen neuen Medikamentenplan ausdrucken".
Das viele Fachärzte keine AU austellen, liegt bestimmt daran, daß die KK Anfragen zu aufwändig und nicht lukrativ genug sind.

Und keine Lösung in Sicht...
Da hier die ganze Zeit so schön über die Fachärzte geschimpft wird, möchte ich auch mal etwas über uns und die Hausärzte loswerden.

Ich betreibe seit eineinhalb Jahren eine psychiatrische Praxis, nehme Labor selbst ab, irgendeinen Bonus kann man bei uns vergessen, da der Nachweis der Medi-einnahme sehr teuer ist. Auch stellen wir natürlich auch unsere AUs selbst aus und die Facharztberichte gibt es am selben Tag per KIM.

Und da sind wir schon beim ersten Thema, leider schauen die lieben Hausärzte entweder gar nicht was so per KIM ankommt, oder sie sind seltsamerweise technisch nicht in der Lage. Von unseren ca. 300 Berichten im Quartal, kommen ca. 30 Nachfragen, wann denn endlich der Bericht kommt, den wir dann nochmals per Fax schicken. Es lebe die Digitalisierung.

Des weiteren stellen viele Hausärzte liebend gerne AUs für vermeintlich psychisch Kranke aus, und das über mehrere Monate. Erst wenn dann die KK meckert, dann wird mal eine Überweisung an den Facharzt ausgestellt.

Und jetzt erklären Sie mal dem Patienten, der nix hat, außer kein Bock zu arbeiten, warum der böse Facharzt das plötzlich ganz anders sieht.

3 Antworten

Hallo Kollege Stößel!

Schade dass Sie sich über fachärztliche Kollegen ärgern müssen. Ich schreibe als Augenarzt meine AUs selber und schicke auch selbstständig zum MRT wenn erforderlich.

Im Zweifel habe ich bislang immer ein persönliches, kollegiales Gespräch als hilfreich empfunden um Verstimmungen aus dem Weg zu räumen.

(ganz doof ist es, wenn man sich der Ärztekammer gegenüber erklären muss weil sich ein Kollege über einen beschwert hat)
Beantwortet von (36.9k Punkte)
0 Punkte
Danke für Ihre aufmunternden Worte. Ich habe aber noch eine andere Frage an Sie: wenn sie ein MRT veranlassen, wie bekommt der Patient dann den Kreatinin Wert, den der Radiologe möchte? Führen Sie da die Blutentnahme selber durch oder schicken Sie den Patienten zum Hausarzt?
Tja, da müsste ich tatsächlich den Hausarzt bemühen, weil ich gar keine Blutabnahmen mache. Diesen speziellen Wunsch hatte ich allerdings in inzwischen 19 Jahren noch nie.
Und auch solche Anfragen sind eben sehr häufig und schlagen sich auch auf unseren Wirtschaftlichkeitsbonus. Und auch hier muss ich ja die Arbeitskraft meiner MFAs bezahlen. Und aus diesem Grund frage ich, wie das sonst gehandhabt wird. Es besteht ja auch für Fachärzte die Möglichkeit, eine Überweisung zu einem Laborfacharzt auszustellen.
1. KREA vor MRT ist totaler Quatsch ( Zitat eines Chefarztes für Radiologie). MRT belastet nicht wirklich die Niere!

2. Auch Radiologien haben ein Laborbudget--> Für CT-Untersuchungen sind die Radiologien für KREA und TSH BE verantwortlich, wenn ich hier was drigendes Möchte (z.B. nen CT in 24-80h) dann mach ich das als HA damit der Pat. nicht doppelt rennt.

3. Hier würden die Labor MIOs in der ePA helfen... aber leider verlieren die ja wieder an Bedeutung in der Planung.
Bei uns das selbe Problem. Vor allem die Radiologen machen keine Befundbesprechugn mehr. Nun kommen noch die anderen FÄ dazu.

Auch die Wünsche nach Labor durch die FÄ ist ein Problem. Manchmal habe ich leider das Gefühl, dass wir von den Patienten angeschwindelt werden und es heißt, der und der Artzt habe gesagt wir sollen das und das machen.

Wir verlangen seit diesem Jahr von den Fachärzten ein Überweisung mit den gewünschen Werten. Dies wird den Patienten so deutlich mitgeteilt. Dann läuft es auf das Budget des Überweiser.

Befunde werden nicht mehr besprochen, und ohne Arztbrief wird auch nichts weiter gemacht . Gibt Ärger bei den Patienten aber die tragen den dann zum FA. Denn, oh Wunder, wenn wir das so argumentieren haben die meisten Patienten Verständnis dafür.  Nebenbei fühlen sich die Patienten bei den FÄ auch nicht mehr wohl, da alles hopp. hopp geht. Da haben wir Hausärzte schon noch ein Stein im Brett.

 

Und was auch neu ist: Der FA hat gesagt ich bekomme schneller einen Termin wenn Sie dort anrufen und einen Termin ausmachen....
Sehr interessant mit der Überweisung! Wie machen sie das administrativ, wie in Tomedo? Bei uns werden ja keine Überweisungen mehr an die KV geschickt, wie kommt das dann über uns ind Budget des FA?
Hallo Herr Reschke,

Bei mir soll der Radiologe möglichst keine Befunde mit den Patienten besprechen. das gibt nur Durcheinander. In der Klinik haben die Anästesisten meinen Patienten auch allen möglich Quatsch erzählt. Derjenige, der eine Röntgenaufnahme ein Ct MRT beauftragt hat ja sicherlich auch eine Fragestellung, die er dem Patienten beantworten soll. Leider werden viele unnötige Leistungen ohne Sinn und Verstand in Auftrag gegeben. Was soll denn der Radiologe dem Patienten sagen, der hat doch die Therapie nicht in der Hand?
Das können Sie ja machen wie Sie wollen. Ich habe jedenfalls nicht die Ressourcen jeden MRT/CT Befund mit dem Patient zu besprechen. Vor allem wenn es um Verläufe geht.

Ebenfalls habe ich auf meinen Überweisungen immer eine Fragestellung an den Kollegen. Sollte der Patient dann ein fachärztliche Problem haben  ( Bandscheibenprolaps mit Affektion, Kreuzband/Meniskischäden etc...) dann kann auch ein Radiologe an den Facharzt weiterüberweisen. Ich kreuze immer an " Mit- und Weiterbehandlung".

Aber lieber von "Pontius zu Pilatus" den Pateten schicken, Zeitressourcen verschwenden und dann ist dem Patient immer noch nicht geholfen.

Abgehsen davon, wie oft bekommt man heute noch Befunde , bzw wie oft zeitnah!?
Lieber Herr Kollege Reschke, was ist denn am letzten Punkt so falsch? Wir haben erstmals dieses Jahr das Problem dass wir erst Termine in einem Jahr anbieten können. Und da ist es doch nicht so falsch den Hausarzt als Gatekeeper einzubinden. Und wenn dann Sie als Hausarztpraxis den Termin machen bekommen Sie doch einen ziemlich großen Zuschlag zur Grundpauschale (immerhin 15 Euro, das ist nur 1 Euro weniger als unsere Grundpauschale von 16 Euro). Und wir bekommen die TSS/Hausarztvermittlungszuschläge. Ist doch eine win-win-Situation. Wenn die Kürzungen im GKV-Bereich weitergehen und die Kosten weiter so steigen dann bleibt doch gar nichts anderes übrig...

Ansonsten golt doch: wer Untersuchungen veranlasst muss auch die notwendigen Voruntersuchungen veranlassen oder selbst machen.

Viele Grüße

Thode
Leider benutzen viele Fachärzte diese Terminvermittlung als Erpressung. Da ruft der Patient an, dass er einen Termin braucht. Dann bekommt er gesagt, wenn der Hausarzt eine Dringlichkeitsüberweisung ausstellt geht es aber schon innerhalb weniger Tage. Das empfinde ich als Erpressung, die wir als Hausarztpraxis auch wieder auszubaden haben. Denn dann beschwert sich der Patient ja bei uns, dass er nicht schneller dran kommt.
Hallo Herr Thode

das sehe ich genau so. Der Hausarzt hat hier eine wichtige Steuerungsfunktion, die auch bezahlt wird. Die Ordination einschließlich eines ausführlichen Befundberichts wird im Verhältnis schlechter vergütet. Von meinen Zuweisern erhalte ich nur viel Glück verwertbare Vorinformationen. Da macht sich keiner die Mühe Kranlheitsverläufe oder die Vorgeschichte zusammen zu fassen. Schriftliche Informatioenen meist unleserliches Gekritzel.

Patienten wollen immer alles sofort und machen Bagatellen dringlich, Damit werden wichtige Termine für dringliche Fälle verknappt. Und gerade da hat der Hausarzt eine wichtige  Steuerungsfunktion, die er auch bezahlt bekommt. Ich habe meinen Zuweisern die Möglichleit gegeben über den Onlinekalender Termine als HAV zu vergeben. Das geht schneller als anzurufen oder anderweitig einen termin zu vereinbaren. Gleichzeitig können wichtige befunde übermittelt werden.
Ich glaube es gibt tatsächlich auf beiden Seiten problematisches Verhalten. Ich für meinen Teil habe kein Problem Befunde mit den Patienten zu besprechen, daß ist bei der Hausarztzentrierten Versorgung sogar eine der großen Argumente und halte ich für meine Aufgabe. Außerdem bin ich ja meist, wenn ich die Überweisung ausgestellt habe, selbst auch interessiert was bei der Untersuchung herausgekommen ist. Nerven tut es mich allerdings, wenn Fachärzte die Patienten untersuchen und denen dann kein Wort sagen, was sie gefunden haben mit dem Verweis, das könne ja der Hausarzt tun. Das ist arrogant, die Patienten denken sie haben wer weiß was und wollen bei uns möglichst vorgestern einen Termin. Und dafür werden wir nicht bezahlt, eine fachärztliche Konsultation schliesst schon auch die Kommunikation mit dem Patienten ein.

Die Terminvermittlung nutze ich auch gerne. Aber auch da muß man differenzieren: Die Vermittlung über die KBV Seite funktioniert prima, ebenso Lösungen wie bei Dr.Klaproth. Bei Praxen, die meinen wir müssen telefonisch durchkommen und keine Arztnummer haben weiger ich mich, da hat man tatsächlich auch als Hausarzt keine Zeit in den Warteschlangen zu hängen. Wir haben eine Kardiologisch-Pneumolgische Gemeinschaftspraxis in der Nähe, bei denen der Pulmonologe gerne mal zum Patienten sagt, die Dyspnoe könne auch kardiologisch bedingt sein und er solle dringend mal in den nächsten 2 Wochen zu seinem Kardiologen. Die MFAs sagen den Patienten dann, das ginge nur wenn der Hausarzt anruft.... da fällt mir dann nichts mehr zu ein.

Wir Hausärzte dürfen übrigens maximal 15% unserer Überweisungen über Terminvermittlung abwickeln. Deswegen bin ich auch sehr reserviert bei den Kollegen, die meinen sie tricksen das system jetzt aus indem sie jeden Patienten zu uns schicken damit alle Fälle mit Zuschlägen abgerechnet werden können; das läuft so nicht.

Und zu den fehlenden Vorimformationen: Ich habe lange genug im fachärztlichen Bereich gearbeitet um nachvollziehen zu können, daß das nervt. Kommunikation ist so ziemlich das wichtigste in der Medizin, ohne kann die teuerste Medizin nicht funktionieren, daß müssen wir Hausärzte leisten! Ich gebe mir immer sehr viel Mühe bei meinen Überweisungen, es gibt allerdings auch schon Fachärzte bei uns die wollen die gar nicht haben: kostet zu viel Zeit die ins System einzugeben und dann ist man auch noch zu einem Bericht verpflichtet... Anderherum kennen wir Hausärzte daß von den Krankenhäusern: die haben heute seitenlange vorläufige Berichte, in denen zwar alle Befunde automatisch aufgelistet werden, aber alles relevante steht nicht drin: weshalb hat der Patient 3 neue Medikamente, die zu keinem der Diagnosen passen ("ach, die können Sie absetzen, das war nur so ein Versuch"), Kumulativlabor wird anders als erwähnt im Textbaustein nicht mitgeschickt und die notwendige Laborkontrolle steht dann erst im endgültigen Bericht der nach 4 Wochen kommt (" dringend noch mal das Krea kontrollieren!"), wobei man immer auf detektivische Suche gehen muss, wo dieser Bericht denn vom vorläufigen abweicht, da das meistens die wichtigen Infos sind. Das UKE hat es letztens geschafft, bei einer Bypass-OP einen Eventrekorder zu implantieren, dies weder dem Patienten mitzuteilen noch im Arztbrief zu erwähnen. Der Patient kam dann irgendwann und fragte, was er da seltsames in der Brust taste... beim Auslesen kam dann auch heraus, daß der Rekorder noch nicht mal aktiviert war. Daran krankt die Medizin in meinen Augen: Das Geld für einen Eventrekorder ist kein Problem, aber die 5 Minuten für das Gespräch sind nicht drin.

 

Ich glaube wenn sich alle Seiten etwas Mühe geben ihren Job zu machen wäre allen geholfen: Wir Hausärzte sollten bei der Basisversorgung an der Seite der Patienten stehen und vielleicht auch mal das Wörterbuch Medizin/Deutsch spielen, die Fachärzte sollten uns nicht als Servicestelle für alles was kein Geld bringt sehen. Ich glaube auch das machen auf beiden seiten 75%. Die restlichen 25% nerven.
Hallo Herr Kollege Stößel,

uns geht es in Frankfurt ebenso als Hausärzte. Und ich finde dieses Weiterleiten der Patienten bez. budgetrelevanter Leistungen alles andere als kollegial und eine absolute Zumutung. Solche Blutennahmen und MRT-Anfragen werden konsequent an die Fächärzte zurückgeschickt oder weitergeleitet incl. eines Handzettels der KV, dass Blutabnahmen vom  Facharzt selbst durchzuführen sind. Interessanterweise können die selben Kollegen bei Privatpatienten die Laboruntersuchungen doch tatsächlich sebst durchführen.
Beantwortet von (160 Punkte)
+1 Punkt
Sie haben tatsächlich einen Handzettel der KV dazu? Können Sie mir diesen bitte mal zukommen lassen?
Ja, wir sind da inzwischen auch zickig. In einer Stadt wie Hamburg sind die Wege zum Facharzt meist nur unwesentlich weiter, daher ist das kein Argument. Und wir erleben oft, daß der Patient vormittags beim Facharzt ist und dort problemlos gleich Blut abgenommen werden kann, es aber einfach nicht gemacht wird. Kostet Personal und bringt kein Geld, im gegenteil, evt. kostet es den Laborbonus. Lentztendlich betrifft es maximal ein Viertel der Fachärzte, aber mit denen ist es auch schwer darüber zu reden: Eine Neurologenpraxis aus der Gegend schickt uns bei V.a. Polyneuropathie immer einen Bestellzettel: div. Vitamine, Borreliose, anti-Hu AK etc. PP. Labor für bestimmt 250 Euro... Ich habe das Gespräch gesucht (mit der Kollegin habe ich ein Jahr sehr nett im KH zusammengearbeitet. Antwort: Wir sind eiine Großversorgerpraxis und haben dafür weder Budget noch Zeit... nee klar, aber wir Hausärzte langweilen uuns däumchendrehend in unserer Praxis und freuen uns wenn wir beschäftigt werden. Und wie sie sagen: bei Privatpatienten geht es dann auf ein Mal, da wird dann die gesamte internistische Schiene mit abgenommen (die wir dann natürlich dem Patienten erklären sollen).

Am meisten rege ich mich aber über die AU Anfragen auf: Da werden Patienten oft stundenlang warten gelassen, um kurz einen FA (hier hatten wir zum Beispiel einen berüchtigten Handchirurgen)zu sprechen, für eine AU wird der arme Patient dann nochmal zu uns gejagt, wo er wieder warten muss, nur weil der Kollege zu faul ist ein Stück Papier auszudrucken.

Mit den meisten Fachärzten komme ich wunderbar kollegial aus, aber einige bringen mich echt auf Zinne...

Das im hausärztlichen Bereich auch einiges schief läuft, ist natürlich auch richtig, sowohl früher in meiner KH Zeit als auch jetzt im Notdienst wundere ich mich manchmal, was für unfähige, chaotische Glücksritter da am Werk sind. Und bei der aktuellen Problematik, einen Hausarzt zu finden, sind die trotzdem immer voll.
Bei uns die gleiche Lage, alles wird auf den Hausarzt abgewälzt. Das Schreiben von der KV würde mich auch brennend interessieren. Gerade wieder gehabt, Patient in ausschliesslich orthopädischer Behandlung, wird zu uns geschickt für die AU, er stelle grundsätzlich keine aus! Wir erhalten nicht mal den Facharztbericht auf mehrfache Rückfrage, somit kann ich nicht mal die AU begründen, insbesondere nicht die Dauer. Sehr ärgerlich bei uns und den Patienten. Ich vermute 2 Gründe: Frust wegen Neupatienten-Regel-Abschaffung ( solls dich der doofe Hausarzt machen) und /oder keine Lust sich mit eAU auseinanderzusetzen.
Anscheinend bin ich ja nicht alleine mit der Problematik und muss immer diskutieren. Wie gehen Sie denn um mit solchen Dingen? Machen Sie es trotz des Ärgers?
Bis jetzt machen wir es zähneknirschend. Habe wegen der Problematik Laborbudget mit der KV gesprochen, willte wissen ob es da nicht Ausnahmeziffern gibt, wenn wir schon Krea und TSH z.B. abnehmen, die mußten wihl lange recherchieren und haben mir dann mitgeteilt es geht in unser Budget, aber da wäre ja noch ein bisschen Luft! Ja warum wohl! Weil wir täglich mit den Patienten diskutieren, dass eben nicht mal wieder nach 3 Monaten der Blutrundumschlag gemacht werden kann, nur mal so um es halt zu wissen dass alle Werte in Ordnung sind. Dafür verbraten wir es dann lieber für andere ( auch bei uns die Neurologen, mit Auftrag B-Vitamine, Elektrophorese, etc). Aber bis jetzt haben wir noch kein Fass aufgemacht! Sollten wir vielleicht, aber man will es sich ja auch nicht mit den Kollegen verscherzen... Außerdem stehe ich ein bisschen auf dem Standpunkt das Spiel" divide et impera" Hausärzte gegen Fachärzte nicht mitspielen zu wollen, das leider bisher zu gut funktioniert, sieht man daran das politisch nichts erreicht werden kann.
Wieso sollte man es sich nicht mit fachärztlichen Kollegen verscherzen, die einen ausnutzen? Was haben wir davon uns ausnutzen zu lassen? So unterstützen wir doch nur, dass sich nichts ändert.
Ich habe eigentlich nichts zu erwidern!

https://www.kvno.de/meta-navigation/suche/news/nachricht/veranlassung-von-laboruntersuchungen

Einfach Copy and Paste des Textes in Word übertragen und dann Ausdrucken - Fertig. 

Sollten trotzdem seitens des Patienten Laborwünsche bestehen, bieten wir diese gerne als Privatleistung an. Jeder Laborwert auf Wunsch des Patienten, der nicht einem Symptom oder vermutetem Krankheitsbild unsererseits zugeordnet werden kann, ist eine Privatleistung. 

Gleiches Problem auch hier...

Häufiges Argument, sie hätten niemand , der Labor abnehmen könne (zumindest nicht bei gesetzlich versicherten Patienten)... Ich bitte die fachärztlichen Kollegen dann, eine Überweisung anden Labormediziner auszustellen. Das hiesige Labor nimmt täglich Blut ab und ist sehr kooperativ. Damit kommen die Patienten (und der fachärztliche Kollege direkt) zeitnahe an die Befunde und es wird das Laborbudget des Kollegen belastet. Überweisungen an den Allgemenínmediziner zur Blutentnahme nehme ich nicht mehr an, da auch das mein Laborbudget belastet.
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