BEDINGTE Freigabe der macOS Version Sequoia für tomedo®
Alle Hinweise und Informationen finden Sie unter folgendem Link.
Hallo, wer kann Erfahrungen weitergeben?:

1) Ab welcher Laufzeit sollte man den Server tauschen? Aktuell läuft bei uns der Mac mini 2018 mit 16 GB, 10-15 Arbeitsplätze, Anbindung von 2 Sono-Geräten. Läuft flüssig und stabil !

2) Welches Server-System bietet sich an in Hinblick auf Preis/ Leistung? Vorsichtig gesagt fühlt sich eine Lösung im Sinne von Tomedo-Server oder Linux Server von System Helden für 4-6 k EUR overkill an? Ein aktueller Mac mini 2023 in guter Ausstattung : würde der seinen Dienst nicht auch für weitere 4-5 Jahre leisten?

Gerne auch Rückmeldung aus dem Tomedo-Lager !

Gruss

Helge Ammenwerth
Gefragt in Frage von (1.7k Punkte)
+1 Punkt
Ich auch Mac Studio....
Hallo Herr Ammenwerth,

Sie können Ihren Mac Server noch gute 1 bis 2 Jahre weiter betreiben. Wir empfehlen unseren Kunden zentrale Systeme wie Server alle 5-6 Jahre zu modernisieren bzw. mindestens die Datenträger des Systems gegen neue auszutauschen. Die Option auf einen Linux Server umzusteigen (wie unter anderem bei Ihnen vorgeschlagen) geben wir unseren Bestandskunden mit macOS Servern immer, wenn das Thema Aktualisierung der Serverumgebung aufkommt.

Aufgrund mehrerer Änderungen in der macOS Systemumgebung (u.a. der Wegfall der Unterstützung für externe RAID Systeme für die Systempartition) sowie der Einschränkung von Nachrüstbarkeit bei neueren Systemen, setzen wir bei neuen Projekten keine Macs mehr als Server ein. Wir als Dienstleister für tomedo Praxen setzen seit Ende 2019 allein auf den tomedo Linux Server, da wir hier in der möglichen Hardwareauswahl weniger eingeschränkt sind und je nach Bedarf der Kunden unterschiedliche Systeme anbieten können. Hier legen wir natürlich besonders Wert auf Funktionen für Daten- und Betriebssicherheit (integrierte RAID Systeme, redundante Netzwerkanbindungen und Netzteile) als auch auf die deutlich bessere Verwaltbarkeit dieser Systeme sei es durch so genannte IPMI Schnittstellen (Steuerung des Servers auch wenn das Betriebssystem nicht geladen ist) als auch durch die deutliche performantere und stabilere Systemplattform, welche Linux bietet.

Zwar können Sie auch bei einer Neuanschaffung auf einen Mac mini oder Mac Studio setzen, jedoch würde ich diesen aufgrund der Einschränkungen in Verwaltung, Systemstabilität sowie möglicher Einbindung von externen Systemen wie RAID Systeme etc. nicht mehr empfehlen. Insbesondere die Datensicherheit bei Ausfall von Datenträgern (der zwar seltener bei SSDs vorkommt als bei HDDs) ist bei den aktuellen Systemen von Apple nicht gegeben. Um diese z.B. über ein externes RAID herzustellen dürften, bei Nutzung entsprechend qualitativ hochwertiger Komponenten und SSDs für den Serverbetrieb, ähnliche Kosten entstehen wie bei der Anschaffung eines kleinen Linuxservers. Je nach Wunsch und Bedarf können Sie diesen von Leistungsumfang an Ihre Voraussetzungen anpassen und später ggf. erweitern. Durch Virtualisierung können Sie auf diesen Systemen z.B. auch Windows Systeme parallel laufen lassen, welche ggf. in Ihrer Praxis für verschiedene Aufgaben genutzt werden müssen. Somit sparen Sie die Virtualisierung auf den macOS Systemen (welche leider auch immer weitere eingeschränkt wird).

 

Viele Grüße

Markus Hillebrand - system-helden
Ich überlege gerade auch eine Neuanschaffung, scheitere aber an der Vergleichbarkeit. Was bedeutet "Einschränkungen in Verwaltung, Systemstabilität sowie möglicher Einbindung von externen Systemen wie RAID Systeme etc. nicht mehr empfehlen"? Was kann ein Linux-Server, den ich nicht warten kann, was ein MacMini nicht kann? Wie ist der Preisunterschied bei vergleichbarer Performance? Ist der Flaschenhals nicht eher die Netzwerkarchitektur mit vielleicht altem Switch und Kabel?

Ich habe immer das Gefühl, man kauft die Katze im Sack.
Ja, das waren in etwa auch meine Gedanken, speziell wenn ich weiter unten bei Herrn Stenger lese, dass es zu Abstürzen unklarer Ursachen kommt - das spricht gerade nicht für die bessere Systemstabilität, das habe ich mit meinen Mac mini nicht...

Man muss nicht immer alles, was einen die Computerfreaks als ultimativ notwendig verkaufen wollen, gleich mitmachen.

Der große Vorteil der Linux Variante ist, dass sie diese auf theoretisch jeder x86 / x64 Hardware laufen lassen können. Gehen wir aber von den empfohlenen Systemen aus (Beispiel zollsoft Linux Server), so erhalten sie als Administrator verschiedene Vorteile, welche aktuell nicht für einen Mac verfügbar sind:

  • LOM / IPMI - sie können das Gerät über das Netzwerk oder VPN ansteuern, selbst wenn der Computer heruntergefahren ist. Sie haben Zugriff auf eine Netzwerkbasierte Fernsteuerung im Browser, welche Ihnen vollen Zugriff auf das Gerät gibt, als würden Sie mit Bildschirm und Tastatur davor sitzen. Dies hilft z.B. falls sie den Server einmal aus der Ferne "hard resetten" müssen.
  • Unterstützung für RAID Systeme und andere Redundanzsysteme auf Betriebssystembasis. Der Linux Server unterstütz von Haus aus die üblichen Serversysteme der bekannten Hersteller. Somit können Sie problemlos Redundant aufgebaute Systeme erwerben, welche die Verfügbarkeit und Betriebssicherheit deutlich erhöht. Dies steht bei einem Mac mini nicht zur Verfügung
  • DIe Hardware ist auf Dauerbetrieb und für häufiges Lesen und Schreiben von Daten ausgelegt. Zwar bietet Apple hochperformante Systeme an, jedoch sind diese für den "normalen" Benutzerbetrieb und nicht auf den Dauerbetrieb als Server ausgelegt. Die Lebensdauer, insbesondere von internen SSDs dürfte somit deutlich unter Serverhardware liegen und die Performance kann ebenfalls bereits nach kurzer Nutzungszeit von 1-2 Jahren deutlich leiden.
  • Möglichkeit der Virtualisierung von Windows Systemen für den Praxiseinsatz (z.B: Viewerstationen für EKG etc.). Bei größeren Praxen ist hierdurch auch eine Hochverfügbarkeit sowie Skalierung möglich.
Der Preisunterscheid liegt, je nach Serverausstattung, bei ca 300 - 500€ (bei einem kleinen Server, Vergleichbar wurde Mac mini mit ARECA RAID und Server SSDs gewählt).
 
Die Leistung von tomedo ist natürlich auch von Netzwerkinfrastrukturen abhängig, jedoch sollte ein Netzwerk mit normalen 1Gbit/s Verbindungen ausreichend Leistung haben für den Datenaustausch von tomedo. Wichtiger sind hier Zugriffszeiten auf Daten der Serverfestplatte (Lese- und Schreibraten, kontinuierlich) sowie der allgemeine Overhead (Leistung die durch Systemdienste belegt wird) aus dem Betriebssystem. Diese sind im allgemeine unter Linux niedriger als unter macOS. Zusätzlich ist durch die etablierte Linuxplattform, die sehr viel Wert auf Rückwärtskompatibilität legt, eine langjährige gute Unterstützung auch älterer Hardware gegeben. Zusätzlich wird auch Software langfristig gepflegt. Apple schneidet hier gerne alte Zöpfe ab und es besteht die Möglichkeit von einem auf das andere Betriebssystem Update wichtige Funktionen zu verlieren, die für den Serverbetrieb notwendig sind.

Für fast alle Linuxserver, die wir betreuen, sehen wir eine sehr hohe Verfügbarkeit und so gut wie keine Probleme mit dem Dauerbetrieb. Im Vergleich zu den macOS Servern haben wir deutlich weniger Probleme im Alltagsbetrieb sowie bei Aktualisierungen und Wartungen. Für die tägliche Verwaltungsarbeit am Server steht Ihnen, genauso wie bei macOS Servern, die bekannten tomedo Server Tools zur Verfügung. Für tiefergehende Verwaltung ist auch eine VNC Desktopoberfläche verfügbar. Diese wird aber selten benötigt, da der Großteil der Wartungsarbeiten über die Servertools möglich sind.
 
Am Ende bleibt die Entscheidung auf Ihrer Seite - sowohl Linux als auch macOS können als Server verwendet werden. Für welche Plattform Sie sich entscheiden bleibt bei Ihnen. Aus der Sicht eines ITlers und Dienstleisters liegen in meinen Augen die Vorteile aber bei der Linux Plattform, da diese Zukunftsfähiger ist, stabiler läuft und Flexibilität bei der Hardwareauswahl bietet.
Sehr geehrter Herr Hillebrand, vielen Dank für Ihre Ausführungen. Als zufriedener Tomedo Nutzer (und Ihr treuer Kunde!) stelle ich fest, dass die aktuelle Konfiguration (Mac Mini 2018 als Server, 10-15 Arbeitsplätze, RAID, Tomedo Cloud Sicherung usw.) stabil läuft. Dafür haben wir uns ja auch für Apple Produkte entschieden.

Dass der Server alle paar Jahre erneuert werden muss, wurde bei Installation 2019 ja schon thematisiert und in die Budget-Planungen der Praxis mit eingefügt. Der jetzt genannte Preis für einen neuen Server weicht aber gut 100 % ab von den damals genanten Preisen. Aus Sicht des Praxis-Inhabers möchte ich den Status quo gerne behalten: stabil, schnell, zuverlässig. Bei einem Wechsel des Servers alle 5-6 Jahre muss ich aber auch die wirtschaftliche Seite betrachten: welchen Mehrwert brauche / bekomme ich wirklich? Hier haben einige Praxen einen Mac Studio in Spiel gebracht. Auch der aktuelle Mac mini 2023 scheint im Einsatz zu sein. Können Sie bitte konkret erläutern, welche Nachteile oder Änderungen oder Probleme im Praxisalltag auf die kommenden 5-6 Jahre Intervall sich ergeben können, wenn man KEINEN Linux Server wählt. Und: Wie kommen Sie auf die geringe Differenz von 300-500 EUR im Vergleich Linux/ Mac Server? Können Sie konkret die beiden Möglichkeiten und die Einzelposten grob gegenüberstellen? Was kostet die erforderliche Hardware jeweils, was kostet der Zeitaufwand für den Techniker? Ein RAID kann doch viel länger laufen und muss nicht mit dem Server getauscht werden ? Ich fände es sehr sympathisch, wenn Sie die Möglichkeiten hier mal transparent darstellen können. Denn ich denke die meisten Praxen sind in den Zeiten mit deutlich spürbaren Kostensteigerungen froh über bedarfsgerechte vernünftige Lösungsvorschläge. Gruss Helge Ammenwerth

Hallo Herr Ammenwerth, 

zuerst gerne zur Kostenseite zwischen den beiden Systemen. Um eine bessere Vergleichbarkeit zu schaffen, nutze ich als Kostenbasis vergleichbare Systeme. 

Als Mac mini nehme ich den Mac mini der aktuellen Generation mit 10 Kern Prozessor (M2 Pro) da dieser mit 32GB Arbeitsspeicher ausgestattet werden kann (die kleineren Modelle können maximal 24 oder 16GB Speicher nutzen). Dieses Gerät ist von Haus aus mit einer 512GB großen internen SSD ausgestattet. Der Listenpreis für das Gerät liegt bei 2009€ brutto. Abzüglich der üblichen Rabatte bei einschlägigen Händlern landen sie für dieses Gerät bei ca 1850€ brutto.

Für das RAID System (welches bei Ihnen bereits vorhanden ist) nehme ich das ARECA ARC-8050T3U-4 Gehäuse mit 4 Einschüben und Thunderbolt Anschluss zur schnellen Datenübertragung. ARECA wird z.B. auch von zollsoft empfohlen. Die Kosten für dieses Gerät belaufen sich bei einschlägigen Onlinehändlern auf ca 1500€ brutto. Zu diesen Kosten kommen nun noch die SSDs für das RAID Gehäuse hinzu. Hier wähle ich SAMSUNG Enterprise SSDs für einen gemischten Betrieb (lesen / schreiben). Diese garantieren über die Laufzeit gleichbleibend hohe Leistung sowie eine voraussichtliche Laufleistung von ca 4-5 Jahren (bei 1DWD - Drive written per Day, die gesamte Kapazität der SSD wird an einem Tag vollgeschrieben). Die Kosten für die Datenträger liegen bei der günstigsten Variante bei ca 70€ pro Datenträger (280€ gesamt) - bei Wahl eines leistungsstärkeren Produktes für schreibintensivere Arbeitslasten (für tomedo mit vielen Anhängen zu empfehlen) liegt der Einzelpreis bei ca 160-200€ pro SSD (ca 800€ für einen Satz). Hier nehme ich den Mittelwert von 135€ und setze den Wert der Datenträger auf 540€ pro Satz an.

Gesamt ergibt sich nun eine Gesamtkostenbetrachung von ca 3890€ brutto für das (neue) Mac Server System. Falls bereits ein entsprechendes externes RAID vorhanden ist, kann dieses natürlich weiterverwendet werden (voraussetzung: Unterstützung des Systems in der Software). Ein neuer Linux Server kostet ca 4150€ brutto (ohne Arbeitsleistungen für die Servermigration) in der kleinsten, zum vorgestellten Mac System vergleichbaren Variante.

Die Nachteile eines macOS Serversystems sind oben bereits in weiten Teilen aufgeführt. Die Vorteile (einfachere Verwaltung da direkte Desktopoberfläche, bekannte Umgebung) ebenfalls.

Im Vergleich kann ich die mir wichtigsten Punkte nennen:

  • Linux ist als Serversystem deutliche stabiler und performanter
  • Bei Ausfall eines Datenträgers läuft das Linux System weiter (da RAID für Systempartition). Der macOS Server fällt in diesem Fall aus (wenn der Datenträger die Bootplatte ist). Eine Reparatur dauert hier deutlich länger (da zu Apple gesendet werden muss oder das Gerät ausgetauscht werden muss).
  • Das System ist auf Dauerbetrieb ausgelegt und kann (je nach Wahl der Hardware) für die wichtigsten Punkte (Datenträger, Netzteile) redundant ausgelegt werden.
  • Leider weiss niemand wie macOS als System in Zukunft aussehen wird (was Serverdienste etc angeht) - aktuelle Herausforderungen mit SMB Verbindungen, älteren Phyton oder JAVA Versionen etc. sind auf Linux nicht vorhanden oder deutlich einfacher zu beheben, da das System die Unterstützung für ältere Technologien länger beibehält. Dies kann auch dabei helfen ältere Hardware länger zu nutzen.
Beide Systeme sind als valide Lösungen nutzbar, für welche Sie sich entscheiden, liegt bei Ihnen. Wir als Dienstleister empfehlen aber, aufgrund der oben angeführten Punkte, auf jeden Fall Linux als Grundlage für neue Server.
 
Gerne können Sie mich auch für weitere Fragen direkt über die Ihnen bekannten Kontaktdaten kontaktieren.

3 Antworten

Hallo Herr Ammenwerth,

ich habe einen Mac Studio (2200 EUR) im Einsatz. 10 Arbeitsplätze, 1 Sono. Läuft sehr flüssig und sollte auf Jahre genug Performance bieten.

Beste Grüße

Alexander Schmitz
Beantwortet von (350 Punkte)
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Guten Tag,

Der Mac Studio in den meisten Praxis Installiert.

Bie Fragen können Sie sich gerne melden.
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Niemand sagt etwas zur Linux-Variante?! Gibt es da keine Empfehlung (mehr)?
Hallo,

wir haben 2 Monaten auf Linux umgestellt (Lenovo ThinkSystem SE350). Auf dem Server läuft der Tomedo-Server unter proxmox als VM. Die Performance ist gut. Allerdings kommt es seither zu unregelmäßigen Abtürzen unbekannter Ursache (zollsoft ist bei der Ursachensuche).

Zuvor hatten wir einen Mac Mini bei dem alle Daten (files + backup) auf einem NAS ausgelagert waren. Das war suboptimal.
Beantwortet von (30.4k Punkte)
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