### Bericht: Die Fritzbox ist keine Firewall im Rahmen der KBV-Richtlinie
#### Einleitung
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) stellt spezifische Anforderungen an die IT-Sicherheit in Praxen, um den Schutz sensibler Patientendaten zu gewährleisten. Ein häufiges Missverständnis besteht darin, dass die weit verbreitete Fritzbox als Firewall ausreicht, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.
#### Funktionalität der Fritzbox
Die Fritzbox ist ein multifunktionales Gerät, das primär als Router für den Internetzugang konzipiert ist. Sie bietet Funktionen wie WLAN, Telefonie und einfache Netzwerkverwaltung. Einige Modelle beinhalten auch grundlegende Sicherheitsfunktionen wie Network Address Translation (NAT) und Stateful Packet Inspection (SPI). Diese Funktionen sorgen für einen Basisschutz gegen bestimmte Arten von Angriffen.
#### Unterschiede zwischen Router und Firewall
Eine dedizierte Firewall hingegen bietet weitreichendere Sicherheitsmaßnahmen:
- **Detaillierte Protokollierung und Überwachung:** Überwacht den Datenverkehr und protokolliert sicherheitsrelevante Ereignisse detailliert.
- **Erweiterte Filterfunktionen:** Blockiert spezifische Arten von Datenverkehr basierend auf Protokollen, Ports oder Inhalten.
- **Intrusion Detection/Prevention:** Erkennt und verhindert gezielte Angriffe und unautorisierte Zugriffe.
- **Regelbasierte Zugangskontrolle:** Ermöglicht detaillierte Konfigurationsmöglichkeiten zur Steuerung des ein- und ausgehenden Datenverkehrs.
#### Anforderungen der KBV
Die KBV-Richtlinien fordern den Einsatz von Sicherheitslösungen, die speziell für den Schutz sensibler Gesundheitsdaten konzipiert sind. Dazu gehört insbesondere der Einsatz einer dedizierten Firewall, die über die Grundfunktionen eines einfachen Routers hinausgeht. Die Fritzbox, trotz ihrer robusten Funktionen, erfüllt diese spezifischen Anforderungen nicht vollständig.
#### Fazit
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Fritzbox eine nützliche Komponente für den Internetzugang und die Basis-Netzwerksicherheit ist. Im Kontext der KBV-Richtlinien ist sie jedoch keine ausreichende Firewall-Lösung. Praxen sollten daher eine spezialisierte Firewall einsetzen, um die hohen Sicherheitsanforderungen der KBV zu erfüllen und den bestmöglichen Schutz für Patientendaten zu gewährleisten.
#### Handlungsempfehlung
Es wird empfohlen, dass Praxen ihre IT-Infrastruktur durch eine dedizierte Firewall ergänzen. Dies stellt sicher, dass alle Anforderungen der KBV-Richtlinien erfüllt werden und die sensiblen Daten der Patienten optimal geschützt sind.
IT-SICHERHEIT IM GESUNDHEITSWESEN
Rüdiger Ohm
UTM-Firewall Advanced Certified Engineer