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Hallo! Hat hier keiner Zweifel für welche Unternehmen man hier Daten spendet und welche Motive diese Unternehmen haben? Ist es sinnvoll wahrscheinlich finanzorientierte Informationsblasen zu schaffen, die die Industrie anzapfen kann und so unabhängige Forschung möglicherweise in´s Hintertreffeln gelangt? Mir ist noch nicht ganz klar, welche Strukturen hier zusammen kommen, aber große Zweifel an der Rechtschaffenheit habe ich leider. Geht das sonst niemand so?

Mich hat der Newsletter von tomedo gerade wirklich irritiert, in dem THIN beworden wurde.
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1 Antwort

Hallo! Ähnlich, wie die Bertelsmann-Tochter Arvato die deutsche Medizindigitalisierung gekapert hat, versucht es die Fa. Cegedim mit ihrem Mannheimer Start-up im Medizin-/ Pharmazieforschungssektor. Nur, dass die Konzernmutter eher selbst eine zusammengekaufte Software-Schmiede ist und Medizin-/ Pharmazieverwaltungslösungen aktuell eher für den französischen Markt anbietet, teilweise als SaaS. Welche Wertschöpfung nach Aufbereitung der Daten durch den Verkauf derselben an die Pharmaunternehmen generiert werden kann, überblicke ich nicht - dafür ist der Brocken nicht hoch genug.

Mehr konnte ich auf die Schnelle auch nicht herausfinden. Viele Grüße aus dem wilden Harz
Beantwortet von (3.1k Punkte)
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Danke! Ja, bis zu Cegedim war ich auch gekommen. Man kann auf dieser Seite hier ein bisschen die Verbindungen der Unternehmen erforschen: https://www.webvalid.de/company/Cegedim+GmbH,+Mannheim/HRB+735822

Und allein schon, wenn man auf der Webseite der Frage "Wer wir sind" folgt, kommen Aussagen darüber, was sie in etwas machen, aber nichts über die Leute, die dahinter stehen.

Viele Grüße vom sonnigen Rhein
Ich weiß aus meinem "früheren Leben" als Wissenschaftler, wie wichtig große Datensätze sind, um neue Erkenntnisse zu gewinnen, die die Gesellschaft voranbringen. Daher bin ich ein großer Fan von Startups wie THIN, die sich der nervigen und undankbaren Aufgabe widmen, aus den überall verteilten und vor allem sehr schwer erhältlichen medizinischen Daten datenschutzkonforme Datenbanken zu erstellen, die dann von öffentlicher und privater Forschung genutzt werden können.

Aus den THIN-Daten sind bereits viele Veröffentlichungen entstanden, z.B. folgendes Lancet-Digital-Health-Paper über Alzheimer-Risikofaktoren: https://www.thelancet.com/journals/landig/article/PIIS2589-7500(21)00275-2/fulltext

Hier eine Übersicht weiterer Veröffentlichungen: https://www.the-health-improvement-network.com/resources-hub

THIN finanziert sich über Abos ihrer Datenbanken. Natürlich gehört auch "Big Pharma" zu deren Kunden - ich schätze mal, dass die deutlich mehr zahlen müssen als die Unis. Dass die Pharmafirmen von den Daten gebrauch machen dürfen finde ich auch überhaupt nicht verwerflich - im Gegenteil: Die müsen z.B. Phase-4-Trials machen, nachdem ein Medikament auf dem Markt ist, um herauszubekommen, ob es tatsächlich unschädlich ist und ob es tatsächlich etwas bringt. Dazu bedarf es echter Daten aus Kliniken und/oder Praxen. Je schwerer die zu bekommen sind, desto teurer auf lange Sicht die Entwicklung von Medikamenten, desto teurer daher die Medikamente, desto höher am Ende die Kosten für die Gesellschaft. There ain't no such thing as a free lunch.
Hallo Herr Zollmann

Vielen Dank für Ihren Kommentar.

Forschung und Wissenschaft werden bei uns zunehmend erschwert.

Ohne Erhebung von relevanten Daten erhalten wir auch keine neuen Erkenntnisse.

Wer forscht und dafür Daten erhebt, dem wird erst einmal unterstellt, unlautere Absichten zu verfolgen. Ethikkommisionen sind selten mit Fachleuten besetzt, verstehen oft nicht einmal die Problemstellung und verzögern und erschweren medizinische Forschung.

Die Zahlen der Zulassung neuer Medikamente oder von Medizinprodukten ist seit Jahren rückläufig und aufgrund bürokratischer Hürden kaum mehr finanzierbar.
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